3500/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr.Partik-Pablé
und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend MVA Flötzersteig
Informationen zufolge, klagen die Anrainer der Wohngebiete rund um die MVA Flötzersteig
über unzumutbare Belästigungen. Hiezu zählen massive Überschreitungen der Grenzwerte,
der trotz Neu- und Umbau und weiterhin als „Altanlage“ eingestuften MVA und immer
wiederkehrende Störfälle wie Brände und „Staubregen“.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den Herrn
Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie nachstehende
ANFRAGE:
1) Wissen Sie über die oben genannten Störfälle, die für Wohngebiete als unzumutbare
Belästigung angesehen werden können, Bescheid?
2) Warum wurde die MVA Flötzersteig, trotz Neu- und Umbau als Altanlage im Sinne des
LRG eingestuft?
3) Liegt der Grund etwa darin, daß damit die bis zu 100% höheren Grenzwerte
vorgeschrieben werden konnten?
4) Ist Ihnen bekannt, daß diese MVA sogar häufig die für Altanlagen geltenden
Emmissionswerte überschreitet?
5) Gibt es in Österreich überhaupt eine „neue Großanlage“?
6) War die gefährliche Überschreitung der SKW (Summe der Kohlenwasserstoffe) vom
29.07.1997 nach jener vom 23.05.1997 tatsächlich bloß auf eine „Fehlanzeige an den
Emissionsgeräten“ zurückzuführen?
7) Worin sehen Sie die Vor- und Nachteile der Umwidmung des Betriebsgeländes der MVA
Flötzersteig zum Sondergebiet?
Besteht nicht eine grobe Mißachtung der gesetzlichen Schutzbestimmungen für Wohn-
und Erholungsgebiete, Weingärten etc.
8) Betrachten Sie die räumliche Nähe der MVA zu vier Spitälern als unproblematisch?
9) Warum wurde am 17.06.1997 beim Brand elektrotechnischer Einrichtungen die
Bevölkerung nicht gewarnt, die Fenster zu
schließen und die Häuser nicht zu verlassen?
10) Welche Gesundheitsschäden erlitten die Angestellten der MVA, wie verseucht sind die
Räume?
11) Am 20.08.1997 kam es im Zuge einer Routinereinigung stark verschmutzter Anlagenteile
zu Problemen. Es gelangten Ablagerungen in die Umgebung und rieselten auch noch zwei
Tage später als rostfarbener Staub auf Dächer, Balkone, Autos, Straßen, Gärten,...
Wieviel gefährliches Gift wurde freigesetzt?
Warum wurden die Anrainer nicht gewarnt?
11) Sehen Sie ein Vereinbarkeitsproblem in der Tatsache, daß die Gemeinde Wien einerseits
als Betreiber der MVA fungiert und andererseits auch als Behörde bzw.Kontrollinstanz?