3525/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Spindelegger
und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Äußerungen von Dr. Mann in einer SPÖ-Belangsendung
Dr. Bernhard Mann wurde aufgrund eines Übereinkommens zwischen den
Vereinten Nationen und der österreichischen Bundesregierung mit Wirkung ab
1. Feber 1988 zum Direktor des Europäischen Zentrums für Wohlfahrt und Sozial-
forschung bestellt. Verschiedenen Informationen zufolge hat Dr. Mann in dieser
Funktion ein sechstelliges Monatseinkommen.
In einer SPÖ-Belangsendung sagte Dr. Mann folgendes aus;
„Die einzige politische Kraft, die sich vorbehaltlos dem Primärziel des Beschäftigung-
sicherns und dem Abbau von Arbeitslosigkeit verschrieben hat, ist die Sozialdemo-
kratie
Da es sich hiebei um einen eigenartigen Zusammenhang zwischen seiner Stellung
als Direktor des Europäischen Zentrums für Wohlfahrt und Sozialforschung, der aus
öffentlichen Mitteln einen sehr hohen Bezug erhält, und seinen Aussagen in einer
Belangsendung der SPÖ handelt, stellen die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundeskanzler folgende
Anfrage:
1. Erachten Sie die parteipolitischen Aussagen von Dr. Mann mit seiner Funktion
als überparteilicher Experte des Europäischen Zentrums für Wohlfahrt und
Sozialforschung für vereinbar?
2. Erblicken Sie nicht die Gefahr einer gewissen Parteilichkeit von Dr. Mann, die
ihn in der Ausübung seines Dienstvertrages behindern könnte?
3. Welche Maßnahmen werden Sie gegen derartige Parteilichkeiten bzw.
Voreingenommenheiten setzen?
4. Wie hoch ist der Vertrag mit Herrn Dr. Mann dotiert?
5. Enthält der Vertrag auch eine Pensionsregelung?
Wenn ja, wie lautet diese?