3539/J XX.GP
der Abgeordneten Dr.Partik-Pablé
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Errichtung von Schubhafträumen
Seit Jahren ist die unbefriedigende Situation bekannt, daß Fremde, die aufgrund eines
Schubhaftbescheides Österreich verlassen müssen nicht festgenommen werden können. Der
Grund dafür liegt in der Tatsache, daß zur Sicherstellung der Schubhaft keine geeigneten
Schubhafträume vorhanden sind. Die Fremden müssen daher auf freien Fuß gesetzt werden.
Angesichts dieser Tatsache ist in solchen Fällen der Vollzug der Schubhatt mehr als fraglich,
weil der größte Teil der Ausländer in Österreich ,,untertaucht".
Seit Jahren wird davon gesprochen, daß aus oben erwähnten Gründen mehr Schubhafträume
notwendig sind. Zuletzt war die Errichtung eines Polizeigefangenenhauses in der Nähe des
Flughafens Wien-Schwechat geplant, jetzt sind die Länder angewiesen worden, eigene
Schubhafträume zu bauen.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher in diesem Zusammenhang an den Herrn
Bundesminister für Inneres nachstehende
ANFRAGE:
1.) Welche Initiativen werden gesetzt um zu gewährleisten, daß Schubhäftlinge auch wirklich
bis zur Vollziehung der Ausreise in Schubhaft genommen werden?
2) Wieviele Illegale sind in Österreich seit Oktober 1997 bis heute (aufgeschlüsselt nach
Monaten) aufgegriffen worden und welchen Nationalitäten gehören die Aufgegriffenen
an?
3) Wieviele Illegale wurden seit Oktober 1997 bis heute in Schubhaft genommen? Bei
wievielen Illegalen wurde ein gelinderes Mittel angewandt? Wieviele Fremde, bei denen
ein gelinderes Mittel angewandt wurde, sind untergetaucht?
4) Wieviele von den Aufgegriffenen mußten wieder freigelassen werden, weil es für sie
keinen freien Schubhaftplatz gab?
5) Wieviele Schubhäftlinge wurden an einem anderen noch freien Schubhaftplatz bzw.
einem sonstigen ,,Ausweichplatz“ untergebracht?
6) Wieviele der Aufgegriffenen wurden seit Oktober 1997 bis heute (aufgeschlüsselt nach
Monaten) tatsächlich zurück - bzw. abgeschoben?
7) Wieviele Schubhäftlinge mußten seit Oktober 1997 bis jetzt wegen Haftunfähigkeit
entlassen werden und wieviele haben sich
mittels „Hungerstreik“ freigepreßt?
8) Gibt es zwischenzeitlich eine endgültige Entscheidung betreffend der Errichtung eines
Polizeigefangenenhauses am Flughafen Wien-Schwechat? Wenn ja, wie sieht diese im
Konkreten aus?
9) Welche konkreten Vereinbarungen betreffend zusätzlicher Schubhaftplätze haben Sie in
Zusammenarbeit mit den Ländern bereits getroffen?
10) Wo genau und wieviele zusätzliche Schubhaftplätze sollen errichtet werden und bis zu
welchem Zeitpunkt werden diese Vorhaben abgeschlossen sein? Wie ist diesbezüglich die
Finanzierungsfrage geregelt?