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der Abgeordneten Blünegger
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend Ausbau der B 169 ,,Zillertaler Bundesstraße".
Seit rund zwanzig Jahren gehören Staus und Beeinträchtigungen der
Verkehrssicherheit durch einen mangelnden Ausbau der Zillertaler Bundesstraße
zum Alltag der dortigen Bevölkerung. Die Lebensqualität der Bürger entw.ickelt
sich durch einen ständig wachsenden Verkehr zum Negativen. Den Menschen in
den Dörfern des ZilIertales und ihren Gästen gebührt Vorrang vor allen
Maßnahmen durch Einsparungen im Straßenbau.
Primär gilt es, den Verkehr im Zillertal in neue und vernünftige Bahnen zu lenken,
was bedeutet, daß noch zahlreiche Ortsumfahrungen gebaut werden müssen und
das notwendige Geld dafür bereitzustellen ist. Nicht zuletzt ist das Zillertal ein
touristischer Devisenbringer ersten Ranges für die Republik Österreich. Erste
Besprechungen hinsichtlich einer Vorfinanzierung des Ausbaus der Zillertaler
Straße datieren im Bundesministerium für Bauten und Technik mit 6.12.1967.
Neben den schon erwähnten Beeinträchtigungen der Lebensqualität der
Bevölkerung und offensichtlichen Umweltproblemen durch einen fehlenden
Ausbau der B 169 ergeben sich aber auch bezüglich der Verkehrssicherheit
ProblemsteIlungen. Hier wird vor allem die noch immer nicht erfolgte
Weiterführung der ,,Zillertaler Auto(Schnell-)straße" S 169 von Stumrn nach
Fügen angesprochen.
Der zuständige Bezirkshauptmann von Schwaz erklärte erst kürzlich anläßlich
eines tragischen Verkehrsunfalles mit fünf Todesopfern in einer
Presseaussendung am 22.1.1996, daß es unbedingt notwendig sei. ,,die
Umfahrung von Ried-Kaltenbach möglichst rasch in Angriff (zu nehmen). (Denn)
es hat sich gezeigt, daß die Staus auf den überlasteten Straßenstellen vor der
Schnellstraße d-azu führen, daß auf der Schnellstraße zum TeiI riskante
Überholmanöver durchgeführt werden, um schneller ans Ziel zu gelangen."
Nach der nunmehr endlich erfolgten Trassenfestlegung der Zillertaler
Bundesstraße zwischen Stumm i.Z. und Fügen im Februar 1994 durch das Land
Tirol wurde angekündigt, daß die Planungsarbeiten und Detailuntersuchungen
weiter vorangetrieben würden. Das Ergebnis werde sodann dem zuständigen
Ministerium in Wien übermittelt, welches die notwendigen Verfahren einzuleiten
habe. Auch Schlitters warte auf eine Verkehrsberuhigung, wobei eine
Unterflurtrasse im Gespräch sei.
Angeblich soII das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten durch
das Stellen von immer neuen Forderungen an die Landesbaudirektion bezuglich
des Ausbaus der B 169, wie Umwidmungen, Gutachten, etc., derzeit jedoch eine
Hinhalte- und Verzugsposition einnehmen. Das zuständige Ministerium in Wien
würde zudem von seiten eines ,,Grünen Landtagsabgeordneten mit Eingaben
geradezu ,,bombardiert", die nur auf eine Verzögerung des Ausbaus der B l69
hinauslaufen, so der Tenor
Die unterzeichneten Abgeordneten stelIen an den Bundesminister für
wirtschaftIiche Angelegenheiten folgende
A n f r a g e :
1 . Wird von seiten des Ministeriums bezüglich des Ausbaus der B 169 bewußt
eine Hinhalte- und Verzögerungsposition emgenommen?
* wenn ja, warum erfoIgt dies, mit welchen Mitteln und auf wessen Veranlassung
und Intervention?
2. Welche Erfordernisse und Gutachten etc. sind noch notwendig, um den
Ausbau der B 169 zügig in Angriff zu nehmen?
3 Wieweit sind die Planungsarbeiten und DetaiIuntersuchungen über den Ausbau
der Zillertaler Bundesstraße B 169
* im Bereich Stumm i.Z - Fügen und
* im Bereich Schlitters gediehen?
4. Inwieweit wurden Einw.ände der Gemeinden Stumm, Hart i.Z. und Fügen
hinsichtlich der Trassenführung bei den Planungsarbeiten berücksichtigt und
inwieweit wurde auf sie eingegangen?
5. Welche anderweitigen Einsprüche, Einw.ände, lnterventionen etc. gegen die
vom Land Tirol verordnete Trassenführung und den Ausbau der B 169 liegen
vor?
6. Wann ist mit
* der UmweltverträgIichkeitsprüfung der einzelnen Streckenabschnitte
* dem Baubeginn
* der Fertigstellung zu rechnen?
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