3554/J XX.GP
der Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend ,,Beutekunst“ aus Österreich im Louvre
Jüngsten Pressemeldungen zufolge befinden sich mindestens zwei Kunstwerke österreichischer
Herkunft, welche nach dem Ende des zweiten Weltkrieges nach Frankreich verbracht wurden,
noch immer im Louvre.
Auf der Suche nach mehreren rechtmäßig erworbenen Kunstwerken aus ihrem Haus ist die
Direktorin des Von der Heydt - Museums in Wuppertal, Sabine Fehlmann, auch auf die Spur der
beiden österreichischen Gemälde gekommen. Dabei handelt es sich um eine Goya - Grafik aus
der Wiener Albertina und um eine Arbeit Adriaen van Ostades aus der Salzburger
Landesgalerie.
Die beiden Bilder, die weder aus jüdischem Besitz stammen noch von der Wehrmacht in
Frankreich requiriert wurden, haben die Inventarnummern ,,REC 155“ und ,,REC 141“, wobei
die Buchstaben ,,REC“ nur für eingezogene Objekte verwendet wurden Sie sollen, wie ca.
1000 andere Kunstwerke auch, 1945 an Auslagerungsorten auf Verdacht vom französischen
Amt für geraubte Güter eingezogen worden sein.
Uber die Rückgabe sei die Louvre Direktion, so Frau Fehlmann, bisher nicht gesprächsbereit.
Damit ist Frankreich, nach Rußland, schon die zweite ehemalige Besatzungsmacht, die sich
nach dem Ende des zweiten Weltkrieges an Osterreichs Kulturgütern mehr oder weniger nach
Belieben selbst bedient hat.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für
Unterricht und kulturelle Angelegenheiten die nachstehende
ANFRAGE
1. Welche konkreten Schritte werden Sie setzen, um in erster Linie die beiden genannten
Werke wieder nach Österreich zu bringen?
2. Welche Maßnahmen werden Sie in zweiter Linie setzen, um sicherzustellen, daß sämtliche
von den damaligen Besatzungsmächten zu Unrecht aus Österreich ins Ausland verbrachten
Kulturgüter nach über 50 Jahren endlich identifiziert und rückgestellt werden?
3. Bis wann ist in diesen Angelegenheiten mit Ergebnissen zu rechnen?