3565/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr. Brinek, Mag. Kukacka

und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend vergünstigte Datenleitungstarife für die Schulen

Seit dem Schuljahr 1996/97 arbeitet das Unterrichtsministerium intensiv an der

Vernetzung der Schulen (Errichtung des Austrian School Networks und Anbindung der

Schulen an das Internet). Der Umgang mit Computern und neuen Medien ist eine

bedeutende Kompetenz, die alle Schulabsolventen erwerben sollten. Nur durch das

Anheben des Kenntnisstandes der Bevölkerung im Umgang mit neuen Medien und

Technologien wird es gelingen, Österreich in die Informationsgesellschaft zu führen.

Seit Herbst 1996 wird zwischen dem Unterrichtsministerium und der Post Telekom

Austria über günstige Tarife für Telefon und Datenleitungen für Österreichs Schulen

verhandelt. Die Post hat im Jahr 1997 trotz intensiver Verhandlungen kein Angebot

gelegt. Im Gegensatz zu dieser zurückhaltenden Vorgangsweise hat Telekom Austria

durch eine Aktion zum Gratistelefonieren am 25.12.1997 auf Tarifeinnahmen

verzichtet und dafür 100 Mio ATS aufgewandt, die man auch für die Zukunft der

Schulkinder, die ja schließlich fast ausnahmslos einmal Kunden eines

Telekommunikationsmarktes sein werden, investieren hätte können.

Daher richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft

und Verkehr nachstehende

Anfrage:

1.) Wie erklären Sie, daß Telekom Austria durch eine Aktion zum

Gratistelefonieren am 25.12.1997 auf Tarifeinnahmen von 100 Mio ATS

verzichten konnte, den Schulen aus finanziellen Gründen keine ermäßigten

Konditionen anbieten will?

2.) Haben Sie alle politischen Möglichkeiten ausgeschöpft, damit die PTA

Österreichs Schulen einen Internetzugang ermöglicht?

3.) Werden Sie das Vorhaben des BMUK konkret unterstützen?

4.) In Ihrer Ressortverantwortung liegt die Telekom Regulationsbehörde

TelecontrolGmbH. Werden Sie dafür Sorge tragen, daß die Telecontrol GmbH

der PTA eine spezielle Interconnectlösung vorschreibt, damit anderen Anbietern

das Festnetz der PTA eingeschränkt für den Bildungsbereich (Schulen,

Bibliotheken, Erwachsenenbildungseinrichtungen) zum Selbstkostenpreis zur

Verfügung gestellt wird, wodurch zumindest andere Anbieter den Schulen den

Zugang zum Internet zu finanzierbaren Preisen ermöglichen könnten?