3582/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Partik-Pablé, Lafer
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend österreichischer EU-Ratsvorsitz
Österreich wird im zweiten Halbjahr 1998, nach Großbritannien im ersten Halbjahr 1998, den
EU-Vorsitz übernehmen. Damit werden erhebliche Kosten entstehen und bedeutende
Aufgaben im Rahmen der Gewährleistung der Sicherheit auf Österreich zukommen.
Beim letzten Sicherheitsgroßaufgebot in Österreich waren über 1.000 Sicherheitsbeamte und
eigene Leibwächter im Einsatz, um Israels Premier Benjamin Netanyahu bei seinem offiziellen
Besuch in Österreich zu beschützen. Zwölf Transport- und acht bewaffnete Hubschrauber des
Bundesheeres standen stets zur Verfügung, Experten des Entschärfüngsdienstes und
Sprengstoffsachverständige waren in Alarmbereitschaft.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres folgende
Anfrage:
1. Welche Mehrkosten und welche Gesamtkosten werden für Österreich bzw. dem
Bundesministerium für Inneres durch den EU-Ratsvorsitz entstehen?
2. Gibt es Vergleichswerte betreffend der Kosten und der zusätzlichen Aufgaben (wie
Personenschutz, Objektsicherung...) durch Sicherheitsbeamte mit anderen Staaten, die
bereits den EU-Ratsvorsitz hatten? Wenn ja, welche?
3. Wird auf Grund des österreichischen Ratsvorsitzes mit Demonstrationen, Attentaten,
Ausschreitungen, Anschlägen usw. zu rechnen sein und wenn ja, welche Vorsorge haben
bzw. werden Sie diesbezüglich treffen, um die Sicherheit der Bevölkerung und der
ausländischen Gäste zu gewährleisten?
4. Wie viele Exekutivbeamte - welcher Einheiten - werden für die Sicherheitsvorkehrungen,
welche im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitz notwendig sind, zur Verfügung
gestellt? Werden die Kräfte des Innenministeriums dazu ausreichend sein, v.a. für einen
effizienten Personenschutz? Wenn nein, welche anderen Sicherheitskräfte werden zusätzlich
bereitgestellt?
5. Werden die zu schützenden Personen eigenes Sicherheitspersonal mitnehmen und wenn ja,
wie ist der Waffengebrauch dieser privaten
Überwachungspersonen geregelt?
6. Werden auch Kräfte des Bundesheeres zur „Aufrechterhaltung der Ruhe und Sicherheit im
Inneren herangezogen werden?
Wenn ja, mit wievielen Kräften rechnen Sie und wurden bereits diesbezügliche
Anforderungen an das BMLV gestellt?
7. Wieviele Exekutivbeamten - welcher Einheiten - waren beim Aufenthalt von Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in Österreich im Sicherheitseinsatz und welche
Kosten entstanden dadurch für Österreich?
8. Wird eine Gefährdung - wie beim Österreichaufenthalt Netanyahus - auch in und aus der
Luft bestehen und wenn ja, wie wird der Luftraumschutz aussehen und wer wird diesen
übernehmen?
9. Wurden bereits Vorkehrungen mit den Ländern betreffend der Koordination und der
Kooperation, zwischen den Landes - und Bundesdienststellen, zur optimalen Gewährleistung
der Sicherheit getroffen? Wenn ja, welche? Wenn nein, was ist diesbezüglich vorgesehen?