3583/J XX.GP
der Abg. Rosenstingl, Böhacker und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Personalpolitik innerhalb der Post
Zu Weihnachten letzten Jahres wurde 33.000 Mitarbeitern eine Leistungsprämie entweder
gekürzt oder gestrichen, während dem vierköpfigen Vorstand zur gleichen Zeit eine
leistungsbezogene Gehaltszulage in Millionenhöhe ausbezahlt wurde.
Für 8.000 Bedienstete wurde das bislang ausbezahlte extra Weihnachtsgeld für „körperliche
Mehrbelastung“ in der Adventzeit in Höhe von 125 Schilling pro Tag gänzlich gestrichen; für
25.000 wurde dieser Auszahlungsbetrag auf 95 Schilling gekürzt. Laut Post-Insider soll jedes
Vorstandsmitglied ca. 1,4 Millionen Schilling Prämie bezogen haben.
Betriebstratsvorsitzender Hans - Georg Dörfler hält eine derartiges Vorgehen als eine
„Provokation“ und hat in dieser Sache eine Klage beim Arbeits- und Sozialgericht Wien
eingebracht.
Darüber hinaus werden trotz anderslautender poltischer Versprechungen tausende Postbeamte
mittels Sozialplan mehr oder weniger zwangsweise in Frühpension geschickt.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Finanzen die nachstehende
Anfrage
1.) Wie können Sie als Eigentümervertreter Vorstandsverträge dulden, die
Leistungsprämien in Millionenhöhe in Zeiten vorsehen, in denen den „kleinen“
Postbeamten Leistungsprämien gestrichen werden?
2.) Widerspricht nicht der derzeitig laufende Sozialplan, mit dem Postbeamte durch
Karenzierung laufend in Pension geschickt werden, den Versprechungen von
Bundeskanzler Mag. Klima in der Fernsehdiskussion mit BPO Dr. Haider im Jahr
1995, das Personal bei der Post ausschließlich durch den natürlichen Abgang zu
reduzieren?
3.) Was tun Sie, um das Versprechen von Bundeskanzler Mag. Klima einzulösen?