3588/J XX.GP

 

der Abgeordneten Mag. Haupt, Mag. Schweitzer, Dipl.Ing. Hofmann und Kollegen

an den Herrn Bundesminister für Landwirtschaft

betreffend Entsandungsanlage Margaritze - Naßfeld

Anstatt einer jährlichen sanften Spülung des Speichers Margaritze des

Mölltalkraftwerkes um die Grundablässe freizuhalten, einer Lösung wie sie im

Zillertal erfolgreich praktiziert wird, müssen die Tauernkraftwerke 250 Millionen

Schilling in ein Monsterprojekt investieren.

Dabei handelt es sich um die Erhöhung des Naßfelddammes und die Errichtung einer

Entsandungsanlage Margaritze Naßfeld zur Entlastung der Grundablässe im

Margaritzenstausee. Die ökologischen Folgen und die jährlichen Folgekosten sind bis

dato nicht abzusehen.

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Herrn

Bundesminister für Landwirtschaft die nachstehende

ANFRAGE:

1. Ist die Tauernkraftwerke AG verpflichtet die Verlandung des Möllstolleneinlaufes

und der Grundablässe zu verhindern? Wenn ja, zu welchen Maßnahmen haben sie

sich verpflichtet?

2. Welche Maßnahmen wurden diesbezüglich seit der Inbetriebnahme der

Margaritzensperre von der Kraftwerksgruppe gesetzt und zu welchen Zeitpunkten?

3. Welche Maßnahmen wurden diesbezüglich seit der letzten Gewaltspülung 1995

von der TKW - AG gesetzt und zu welchen Zeitpunkten?

4. In welchem Jahr endet der Bescheid für die Kraftwerksgruppe, der regelmäßige

Spülungen zur Verhinderung der Verlandung der Grundablässe vorsieht?

5. Mit welcher Begründung wurde das 250 Mill. Schilling Projekt bewilligt?

6. Wurden von Ihrem Ressort vor der Erteilung dieser Bewilligung Gutachten und

ökologische Studien angefertigt?

A)Wenn ja, welche und wie lauteten diese Gutachten?

B)Wenn ja, wer erstellte in welchem Auftrag diese Studien?

7. Welche Parteienstellung wurde den betroffenen Gemeinden eingeräumt?

8. Bei einer gemeinsam von SPÖ, FPÖ und ÖVP in der Gemeinde Heiligenblut

intiierten Umfrage entschieden sich 62% der Bürger für eine sanfte Spülung, 23%

für den Auffang von Gletscherschliff im natürlichen Auffangbecken Sandersee und

14% für die Seenlandschaft Hochtal Nassfeld. Ist Ihrem Ressort das Ergebnis

dieser Umfrage bekannt?

9. Welche Maßnahmen bereitet Ihr Ressort vor dem Ergebnis dieser Umfrage

Rechnung zu tragen?

10. Welche Person, an welcher Stelle hat letztendlich die Bewilligung für dieses 250

Mill. Schilling Projekt erteilt?

11. Welche Alternativen zum 250 Millionen Schilling Projekt hat Ihr Ressort geprüft?

12. Gibt es Schätzungen für die jährlich anfallenden Folgekosten (Betriebskosten,

Abschlagszahlungen an Bauern und Gemeinden)?

Wenn ja, wie lauten diese?

13. Was spricht gegen eine jährliche sanfte Spülung des Margaritzenstausees, wie sie

im Zillertal und auf der Salzburger Seite von Kaprun erfolgreich praktiziert wird?

14. Wer waren die verantwortlichen Stellen für. die Durchsetzung der sanften Spülung

im Zillertal und auf der Salzburger Seite von Kaprun?

15. Aus welchen Gründen wurde im Zillertal und auf der Salzburger Seite von Kaprun

der sanften Spülung der Vorzug gegeben?

16. Wer hat letztendlich den Bescheid für das Zillertal erteilt?

17. Sind Ihrem Ressort ökologische Studien über das Zillertal bekannt?

18. Welche Parteien (Bürger, Betroffene, Gemeinden, Touristik - Fachleute) kamen im

Zillertal zur Anhörung?