3597/J XX.GP

 

der Abgeordneten Maria Rauch-Kallat, Dr. Lukesch

und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend Zukunft des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Österreich

für Bio- und Gentechnologie

Internationale Studien bestätigen, daß die Biotechnologie eine Zukunftsbranche mit jährlichen

Wachstumsraten von mehr als 15 Prozent darstellt. Erfahrungen aus den USA und

europäischen Industriestaaten machen deutlich, daß gerade im Bereich der Biotechnologie

Unternehmensneugründungen im Umfeld von Universitäten (start ups) einen entscheidenden

Anteil an dieser Entwicklung haben. So hat sich in den USA die Zahl der in

biotechnologischer Forschung und Entwicklung tätigen Unternehmen von 850 im Jahr 1986

auf 1300 1996 erhöht, gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten von 40.000 auf 118.000.

In Deutschland hat sich u.a. als Folge der Liberalisierung des deutschen Gentechnikgesetzes

und des ,,BioRegio-Wettbewerbs“ die Zahl der neu gegründeten Biotech-Unternehmen

insgesamt von 1995 auf 1996 verdoppelt, und zwar von 75 auf 150 Unternehmen. Allein 1997

hat sich diese Zahl in Deutschland um weitere 150 auf insgesamt 300 erhöht. Diese

Unternehmensneugründungen stellen einerseits ein sehr wirksames Mittel des

Technologietransfers dar und schaffen andererseits Arbeitsplätze.

Auch in Österreich wird verstärkt daraufhin gearbeitet, mit Hilfe von

Unternehmensneugründungen dem Problem der beunruhigend hohen Arbeitslosigkeit

beizukommen. Die vertiefte Kooperation zwischen akademischer Forschung und Wirtschaft

ist ein deklariertes Ziel der Technologieoffensive der Bundesregierung.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende

Anfrage

1.) Was unternehmen Sie, damit österreichische Forscher den Zukunftsbereich Biotech für

Österreich erschließen können?

2.) Wurden im Verantwortungsbereich Ihres Ressorts Forschungsförderungen für universitäre

Einrichtungen im Bereich der Biotechnologie vergeben?

3.) Wenn ja, wie beziffern Sie diese?

4.) Gibt es in Österreich Kooperationen zwischen universitären Einrichtungen und der

Wirtschaft im Bereich der Biotechnologie und Gentechnik?

5.) Wenn ja, welche Universitäten oder andere akademische Einrichtungen sind daran

beteiligt?

6.) Wenn ja, welcher Anteil der Kosten biotechnologisch arbeitender

Universitätseinrichtungen wird durch derartige Kooperationen finanziert?

7.) Wenn ja, hat sich in diesen Fällen eine solche Form der Zusammenarbeit wissenschaftlich

und wirtschaftlich bewährt?

8.) Was wird in Ihrem Ressort dazu unternommen, um sicher zu stellen, daß wirtschaftlich

verwertbare Forschungsergebnisse, insbesondere solche im Bereich Biotechnologie, auch

tatsächlich einer wirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden?

9.) Sehen Sie rechtliche Hindernisse (z.B. Bestimmungen des Patentgesetzes betreffend

Diensterfindungen) für eine derartige wirtschaftliche Verwertung?

10.) Unterstützt Ihr Ressort akademische Forscher bei der Gründung neuer Unternehmen?

11.) Wenn ja, in welcher Form?

12.) Wenn nein, haben Sie vor, eine derartige Unterstützung einzuführen?

13.) Halten Sie das in Österreich derzeit herrschende Diskussionsklima für die

wirtschaftliche Umsetzung gerade von biotechnologischen Forschungsergebnissen für

ausreichend förderlich?

14.) Wenn nein, welche Maßnahmen planen Sie in Ihrem Ressort zur Verbesserung der

Situation der Biotechnologie in Österreich?