3610/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Spindelegger
und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Auswirkungen der von der SPÖ geforderten Kasernenschließungen
Die SPÖ hat im Jänner 1998 die Forderungen erhoben, den Mobilmachungs-
rahmen des österreichischen Bundesheeres von 120.000 auf 60.000 Mann plus
20 % Personalreserve zu kürzen. Diese Halbierung des Bundesheeres müßte
naturgemäß mit einer weitgehenden Zusammenlegung von derzeit in Anspruch ge-
nommenen Standorten bzw. auch von Verbänden und Kommanden einhergehen.
Der SPÖ-Vorschlag zielt daher auch darauf ab, von den in Österreich befindlichen
90 Kasernen ein Drittel zu schließen. Ebenso sollen die Militärkommanden,
derzeit 9 - pro Bundesland eines - reduziert werden. Dies würde österreichweit zu
einer wesentlichen Reduzierung der Präsenz des österreichischen Bundesheeres -
verbunden mit wirtschaftlichen Einbußen für alle Regionen - führen.
Eigenartigerweise lehnt die SPÖ - Niederösterreich Kasernenschließungen und
Standortverlagerungen vehement ab und nimmt damit eine völlig konträre Haltung
zur Bundes - SPÖ ein. Diese Divergenz läßt sich nur durch den anlaufenden
Landtagswahlkampf in Niederösterreich erklären.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
Landesverteidigung folgende
Anfrage:
1. Wie viele Kasernenstandorte müßten nach den Vorstellungen der SPÖ vom
österreichischen Bundesheer aufgegeben werden?
Wie viele Standorte wären davon in Niederösterreich betroffen?
2. Welche Kasernen wären von einer Schließung - unter der Voraussetzung der
Verwirklichung des SPÖ-Konzeptes - betroffen?
3. Welche Militärkommanden sollen nach den Vorstellungen der SPÖ aufgelöst
werden?
4. Was bedeutet dies für die den Militärkommanden zugeordneten Verbände und
Kasernen bzw. Kommandengebäude?
5. Welche wirtschaftlichen Effekte gehen in den Bundesländern derzeit von den
Standorten des Österreichischen Bundesheeres aus?
6. Welche wirtschaftlichen Konsequenzen würde das Schließen eines Drittels der
Kasernen für jedes Bundesland bedeuten?
7. Wie werden Sie im Rahmen der Adaptierung der Heeresgliederung eine den
sicherheitspolitischen Bedürfnissen Österreichs entsprechende Präsenz des
Bundesheeres in den Bundesländern sicherstellen?