3648/J XX.GP
der Abgeordneten Maria Rauch-Kallat
und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Nichteinhaltung getroffener Zusagen im Zusammenhang mit der Tanz -,
Gesangs - und Schauspielschule PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA
Die Tanz -, Gesang - und Schauspielschule PERFORMING ARTS STUDIOS VINNA
führt seit September 1994 die Arbeit der Theater an der Wien Studios fort. Durch
Einmaligkeit im deutschen Sprachraum sowie hohe Anforderungskriterien und den daraus
resultierenden großen Erfolgen, gelten die PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA
nicht nur als Aushängeschild Österreichs hinsichtlich der Ausbildung in den Bereichen
Tanz, Gesang und Schauspiel, sondern darüber hinaus auch als Garant hochwertiger
Ausbildungs- und Arbeitsplätze: 35 Studenten in drei Jahrgängen erhalten an sechs Tagen
in der Woche eine intensiven Einzel- und Gruppenunterricht, wobei 95% der Absolventen
zu hochwertigen Engagements in Österreich, Deutschland und der Schweiz gelangen.
Schließlich ist PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA neben der Ausbildung von
Nachwuchstalenten auch an großen Produktionen, wie beispielsweise für das Theater der
Jugend (1997 Alice, 1998 Body Electric sowie Elvis für die Vereinigten Bühnen 1997),
beteiligt.
PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA sind also beispielgebend für die von der
Bundesregierung geforderte Ausbildungsoffensive.
Wohl aufgrund dieser Sonderstellung der PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA im
gesamten deutschen Sprachraum sagte im Dezember 1995 (!) der damalige Minister für
Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Rudolf Scholten, in einem Gespräch mit dem
kaufmännischen Leiter der Schule, Herrn Alexander Tinodi, sowie der Leiterin der
Schauspielabteilung, Frau Burgschauspielerin Lotte Ledl, der Schule eine finanzielle
Unterstützung in der Höhe von öS 1,5 Mio. pro Schuljahr durch den Bund zu.
Aufgrund dieser Zusage konnte der Fortbestand der PERFORMING ARTS STUDIOS
VIENNA über einen Kredit
zwischenfinanziert werden.
Bis heute wurde die Zusage Dr. Scholtens jedoch nicht eingelöst. Seit dem Abgang
Dr. Scholtens und der Trennung der Kunstsektion vom Wissenschaftsministerium erklärten
sich sowohl das Bundeskanzleramt als auch das Bundesministerium für Wissenschaft,
Forschung und Verkehr gegenüber Herrn Tinodi in dieser Angelegenheit für nicht
zuständig.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher an den Bundeskanzler folgende
Anfrage:
1 Wie erklären Sie die bisherige Verzögerung bei der Realisierung dieser durch
Bundesminister Dr. Scholten gemachten Zusage?
2. Ist es zutreffend, daß eine Zuständigkeit der Kunstsektion Ihres Hauses hier nicht
gegeben ist?
3. Wenn ja, in welches heute bestehende Ressort sind jene Kompetenzen
übergegangen, die es dem damaligen Bundesminister Scholten erlaubt haben,
entsprechende Zusagen an die PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA zu
machen?
4. Wenn nein, wie erklären Sie den Umstand, daß drei Jahre nach erfolgter Zusage
keine Realisierung möglich war?
5. Bestehen dessen ungeachtet im Rahmen Ihres Zuständigkeitsbereiches Pläne, die
PERFORMING ARTS STUDIOS VIENNA nicht zuletzt im Sinne einer
Ausbildungsoffensive sowie der Zusage des damaligen Bundesministers
Dr. Scholten zu unterstützen?
6. Wenn nein, warum nicht?
7. Wenn ja, mit welchem Termin ist mit der Realisierung dieser Pläne zu rechnen und
in welcher Höhe beabsichtigen Sie eine finanzielle Förderung der PERFORMING
ARTS STUDIOS VIENNA?