3692/J XX.GP

 

Anfrage

der Abg. Dr. Povysil, Dr. Pumberger‘ Mag. Haupt

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

betreffend bessere Früherkennungsmethode von Lungenkrebs -

Bezahlung durch die Krankenkasse

1995 sind in Österreich 34.268 Menschen an Krebs erkrankt,

es gab somit um 1,8 % mehr Neuerkrankungsfälle als im Vorjahr

bzw. um 11,3 % mehr als vor 10 Jahren. Die Neuerkrankungen

an Lungenkrebs sind bei Frauen stark steigend, bei Männern

fallend, dennoch haben Männer ein beinahe viermal so hohes

Neuerkrankungs - Risiko. Aber heute sterben um 80 % mehr

Frauen an Lungenkrebs als noch vor 40 Jahren.Die Meldefrequenz

ist jedoch nach Bundesländern unterschiedlich und zu verbessern.

Obwohl die Risikofaktoren bekannt sind (Tabakrauch, industrielle

Schadstoffe, Baustoffe wie Asbest usw.) und Vorsorgeunter -

suchungen angeboten werden, gelingt es nur etwa 10% der

Erkrankten, dem Lungenkrebs länger als fünf Jahre nach seiner

Entdeckung standzuhalten. Wenn die Geschwulst mit herkömm -

lichen Methoden wie Bronchoskopie oder Röntgen entdeckt wird,

ist es fast immer zu spät: „Bis ein Lungenkrebs Symptome aus -

löst, ist er meist schon unheilbar fortgeschritten“, stellt

Prof. John Nakhosteen, Leiter des Forschungsinstituts für

Frühdiagnose und Therapie des Bronchialkarzinoms an der

Bochumer Augusta - Krankenanstalt fest.

Dort wurde eine neue Früherkennungsmethode entwickelt:

Laserlicht, kombiniert mit Zelldiagnostik, macht Bronchial -

tumore so früh sichtbar, daß sie noch heilbar sind. Die

Bronchien werden mit Laserstrahlen ausgeleuchtet und die Signale

an ein Kamerasystem weitergeleitet. In den Bereichen mit geringer

Lichtreflexion liegen verdächtige Gewebeveränderungen vor., die

dem normalen Bronchoskop verborgen bleiben. Die erkrankten

Areale können sofort mit einem Neodym - YAG - Laser verschmorrt

werden, wonach der Patient einen Tag später nach Hause ent -

lassen werden kann. Auch Kliniken in Mannheim und Heidelberg

führen diese Methode ein.

Die geringe Empfindlichkeit herkömmlicher Endoskope bei der

Früherkennung von Tumoren sowie Mängel bei der zytologischen

Beurteilung von Hustenschleim sind dafür verantwortlich, daß

sich die Fünf - Jahres - Überlebensquote seit 30 Jahren nicht

wirklich verbessert hat.

Gesetzliche und private Krankerversicherungen müßten an der

raschen Einführung dieser neuen Früherkennungsmethode brennend

interessiert sein, da auf diese Weise nicht nur das Überleben

vieler Patienten bzw. Beitragszahler gesichert wäre, sondern

auch die kostspieligen intensivmedizinischen Behandlungskosten

drastisch reduziert werden könnten.

Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau

Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales die

nachstehende

Anfrage:

1. An welchen österreichischen Krankenanstalten wird die

Lungenkrebs - Früherkennungsmethode mittels Laserlicht,

kombiniert mit Zelldiagnostik nach der Methode des

Forschungsinstituts an der Bochumer Augusta-Krankenanstalt

(Prof. Nakhosteen) bereits angewendet ?

2. Werden Sie dafür sorgen, daß diese Früherkennungsmethode

in Österreich auf breiter Basis eingeführt wird ?

3. Werden Sie dafür sorgen, daß diese Früherkennungsmethode

die bisherigen "Zu - spät - Erkennungs - Methoden"  des Lungen -

karzinoms möglichst bald ersetzt ?

4. Werden Sie dafür sorgen, daß alle mit Bronchialkarzinom -

Früherkennung befaßten Ärzte und Gesundheitspersonal

möglichst rasch auf diese neue Methode eingeschult werden ?

5. Werden Sie dafür sorgen, daß gesetzliche und private

Krankenversicherungen die Anwendung dieser Früherkennungs -

methode bei den österreichischen Gesundheitsvorsorge -

programmen finanzieren, da sie sich auf diese Weise

gewaltige Kosten für die (meist vergebliche) Intensiv -

behandlung an Lungenkrebs Erkrankter ersparen können ?

6. Wie viele Personen sind seit 1990 jährlich tatsächlich

an Lungenkrebs neu erkrankt ? (Männer/Fraue)

7. Wie viele Personen sind seit 1990 jährlich tatsächlich

an Lungenkrebs verstorben, aufgegliedert nach Männern und

Frauen (Zahl der tatsächlichen Fälle, nicht Sterblichkeits -

raten oder - quoten) ?

8. Wie hoch sind derzeit die durchschnittlichen Behandlungs -

kosten für einen an Lungenkrebs Erkrankten von der Erst -

diagnose bis zum Exitus ?