3751/J XX.GP

 

der Abgeordneten Haller, Dolinschek, Dr. Graf, Koller, Madl

und Kollegen

an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie

betreffend Kinder und ihre Einstellung zum Glücksspiel

Das Ergebnis einer Untersuchung des market - Institutes, die von einer PR - Agentur zur Unter -

suchung der Gefahr, die Kindern durch Glücksspiele droht, in Auftrag gegeben wurde, ist er -

schreckend: Jedes dritte Kind im Alter zwischen 6 bis 15 Jahren macht gerne bei Glücksspie -

len (z.B. Rubbellose, Brieflose) mit, mehr als zwei Drittel der Kinder dieser Altersgruppe ha -

ben es bereits einmal ausprobiert. Mehr als die Hälfte der Befragten haben angegeben, schon

einmal Glückslose geschenkt bekommen zu haben, 14% geben ihr Taschengeld auch für Rub -

bellose und 10% für Brieflose aus. Die Motivation zum Glücksspiel wurde von den Kindern

hauptsächlich mit dem Reiz der "Spannung" angegeben, wobei in der Hitparade der „In - Out -

Liste“ Lose noch vor den beliebten Sportarten wie Fußball, Skifahren etc. rangieren. Weiters

sollte in diesem Zusammenhang wohl auch noch die Tatsache, daß bekannte Persönlichkeiten

aus Politik, Sport und des öffentlichen Lebens insgesamt für die Österreichischen Lotterien

werben, näher beleuchtet werden, da mit dieser Werbestrategie Glücksspiele verharmlost und

ihre Wirkung als Einstiegsdroge zu einer späteren Spielsucht unterschätzt werden.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an Bundesminister für Umwelt,

Jugend und Familie nachstehende

Anfrage:

1. Ist Ihnen die oben zitierte Untersuchung des market - Institutes zum Glücksspielverhalten

Jugendlicher bekannt und wenn ja, wie schätzen Sie das Ergebnis ein und wenn nein, war -

um nicht?

2. Inwieweit halten Sie es für vertretbar, daß Politiker wie z.B. Bundeskanzler Klima oder

sonstige bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens die Österreichischen Lotterien

in ihrer Werbung für das Glücksspiel unterstützen?

3. Sind Ihrem Ressort konkrete Untersuchungen darüber bekannt, welche Auswirkungen und

Gefahren die Lust zum Glücksspiel im Kindesalter auf das weitere Spielverhalten im Er -

wachsenenalter hat und

- wenn ja, welche und mit welchem Ergebnis und

- wenn nein, werden Sie diesbezügliche Untersuchungen in Auftrag geben?

4. Inwieweit können Sie sich konkrete Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor den Gefahren

des Glücksspiels wie z.B. Warnhinweise oder ähnliches vorstellen bzw. welche weiteren

Schritte werden Sie diesbezüglich unternehmen?