3753/J XX.GP
der Abgeordneten Gaugg
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Vorarbeiten und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Kandidatur für die Olympi -
schen Winterspiele 2006 „Senza Confini“
Im Dezember 1997 entschied sich das Österreichische Olympische Comité dafür, daß Kla -
genfurt - um diese Veranstaltung in grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit Slowenin
und Friaul - Julisch Venetien durchzuführen - als österreichischer Kandidat für die Olympi -
schen Winterspiele 2006 nominiert wird.
Damit tatsächlich der österreichische Kandidat den Zuschlag bekommen kann, sind intensi -
ve Aktivitäten - insbesondere auf politischer Ebene - erforderlich. Eine Schlüsselrolle kommt
dabei dem österreichischen Außenministerium zu.
Um eine tragfähige Arbeitsgrundlage zu schaffen, sind vertragliche Vereinbarungen zwi -
schen den betroffenen Regionen erforderlich, insbesondere nachdem das italienische
Olympische Komitee beschlossen hat, nicht die „Senza Confini“ - Kandidatur, sondern die
konkurrierende Bewerbung von Turin zu unterstützen.
Die Olympischen Winterspiele in Nagano im Februar 1998 wären ein idealer Rahmen für
eine wirkungsvolle Präsentation des österreichischen Kandidaten für die Nachfolgeveranstal -
tung im Jahre 2006 gewesen. Doch haben maßgebliche österreichische Funktionsträger,
statt diese große Chance wirksam wahrzunehmen, vielmehr eine unrühmliche Vorstellung in
Dilettantismus geboten.
Über den engeren sachlichen Rahmen hinausgehend, eröffnet die im Rahmen dieser Kandi -
datur erfolgende Zusammenarbeit mit Slowenien der Politik die Gelegenheit, endlich wirk -
sam auf die überfällige Anerkennung der altösterreichischen Minderheit in Slowenien zu
dringen.
Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für auswärtige An -
gelegenheiten folgende
Anfrage:
1. Wann haben Sie erstmals Kontakte aufgenommen, die substantiell die Olympiakandida -
tur „Senza Conflni" zum Gegenstand hatten?
2. Welche Aktivitäten haben Sie in dieser Angelegenheit bisher gesetzt?
3. Welche Kontakte sind bisher zustande gekommen, welche halten Sie für unbedingt er -
forderlich, und welche Kontakte sind in weiterer Folge geplant?
4. Welche Maßnahmen wurden speziell in
Zusammenarbeit mit IOC und ÖOC ergriffen?
5. Welche Bankgarantien liegen im Zusammenhang mit der österreichischen Kandidatur für
die Olympischen Winterspiele 2006 vor?
Wenn ja, von welcher Seite liegen Bankgarantien vor beziehungsweise werden solche
noch erfolgen?
Wenn nein, warum nicht?
6. Bestehen im Hinblick auf die Olympiakandidatur bereits rechtsverbindliche Verträge zwi -
schen den drei involvierten Staaten Österreich, Slowenin und Italien?
Wenn ja: Wann wurden diese abgeschlossen?
Wenn nein, warum nicht?
7. Für welchen Zeitpunkt ist geplant, die entsprechenden Verträge abzuschließen?
8. Welche Kosten sind dem Außenministerium in diesem Zusammenhang bisher entstan -
den?
9. Warum wurde beim letzten Besuch des Außenministers in Slowenien die Minderheiten -
frage ausgeklammert?
10. Mit welchen Maßnahmen wird das österreichische Außenministerium auf Fortschritte zur
Anerkennung der altösterreichischen Minderheit in Slowenien hinarbeiten?
11. Welche Aufgaben im Hinblick auf die österreichische Kandidatur für die Olympischen
Winterspiele 2006 hat der österreichische Botschafter in Japan im Vorfeld und während
der Präsentation in Nagano wahrgenommen?
12. War der österreichische Botschafter in Japan beim offiziellen Empfang im Österreich -
Haus anwesend?