3793/J XX.GP
der Abg. Mag. Trattner, Ing. Meischberger und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend Ausbildungsdefizite der heimischen Maturanten in nahezu allen
wichtigen Lehrbereichen
Laut Jüngster TIMSS - Ergebnisse liegen Österreichs Maturanten mit ihren
katastrophalen Mathematik - und Physikkenntnissen im letzten Drittel des
internationalen Teilnehmerfeldes. Höchst verwunderlich ist hierbei aber auch
die Tatsache, daß Mädchen noch schlechter als ihre männlichen Kollegen
abschneiden. Doch diese Studie befaßte sich ja nur mit diesen zwei Fächern.
Laut einer Zweiten Studie, welche von der VP - nahen Österreichischen
Forschungsgemeinschaft durchgeführt wurde , verfügen die Maturanten aber
auch über große Defizite in den Bereichen Geschichte, Geographie und Biologie.
Daher seien die angehenden Studenten auch keineswegs den hohen
Anforderungen vieler Hochschulstudien gewachsen und die Zahl der
Studienabbrecher werde dadurch sicher nicht geringer werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Frau Bundesministerin für
Unterricht und kulturelle Angelegenheiten folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen als ressortzuständiges Regierungsmitglied auch diese Studie des ÖFG
bekannt?
2. Wenn Ja, wie beurteilen Sie, Frau Bundesministerin, deren Aussagekraft?
3. Wie steht Ihr Bundesministerium zur Aussage des Salzburger
Romanistikprofessors Hans Goebl, daß das enziklopädische Wissen an den
Schulen einfach zuwenig eingefordert werde?
4. Bedeuten diese katastrophalen Studienergebnisse nicht auch, daß Österreichs
Maturanten keinesfalls reif sind für den Besuch einer Hochschule?
5. Hat somit das „Bestehen“ der Reifeprüfung nicht vollkommen ihren Sinn
verloren, wenn die Hochschulreife trotzdem
nicht gegeben ist?
6. Welche Maßnahmen werden Sie unternehmen um diesen unhaltbaren Ist -
Zustand so schnell wie möglich zu beheben?
7. Ist dabei auch an die stichprobenartige Kontrolle des Lehrkörpers auf deren
didaktische Fähigkeiten hin gedacht?
8. Wenn ja, von wem sollen derartige "Überprüfungen“ durchgeführt werden?
9. Werden Sie auch Gespräche mit dem Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr führen, um schon bei der Ausbildung von zukünftigen Lehren darauf
achten zu können, daß die didaktischen Fähigkeiten nicht zu kurz kommen?
10. Welche speziellen Förderungen werden Sie versuchen einzuführen, um
besonders den Mädchen in den Bereichen Mathematik und Physik wieder auf
die Sprünge verhelfen zu können?
11. Worin, oder an welchen Faktoren liegt es, daß gerade Mädchen in diesen zwei
Kernfächern derartige Schwachstellen aufweisen?