§858/J XX.GP
der Abgeordneten Schmidt, Motter und PartnerInnen
an den Bundeskanzler
betreffend ehemaliges „Rondell - Kino“
Am 15.2.1994 sagte der damalige Bundesminister für Unterricht und Kunst,
Dr. Rudolf Scholten, das RONDELL - Projekt - ein in der 2. Republik wohl
einzigartiges Theatermodell für die Freie Szene - in einem Brief an den
vorgesehenen Betreiber, die IG Freie Theaterarbeit, ab. Die gesamten
Vorbereitungsarbeiten der KünstlerInnen, OrganisatorInnen und Beraterlnnen
wurden damit mit einem Schlag wertlos und die bis dahin investierten acht
Millionen Schilling Steuergelder erwiesen sich als Fehlinvestition. Seither steht
das ehemalige RONDELL - Kino leer, ist unbenützbar und verursacht
monatliche Folgekosten aufgrund von Mietforderungen des Eigentümers in der
Höhe von ca. 50.000,-- Schilling.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundeskanzler
folgende
ANFRAGE
1.
Warum wurde der Mietvertrag für das ehemalige RONDELL - Kino, nach der
Einstellung der Umbauarbeiten im Jahr 1994, nicht gekündigt?
2.
Gibt es inzwischen ein neues Finanzierungskonzept, um die Umbauarbeiten
doch noch abschließen zu können? Wenn ja, wann wird mit der Adaptierung
begonnen? Wenn nein; denken Sie daran, den offiziellen Mieter, die IG Freie
Theaterarbeit, dazu aufzufordern, den bestehenden Mietvertrag zu kündigen?
3.
Wie hoch schätzt das Bundeskanzleramt den nötigen finanziellen Aufwand, um
das ehemalige RONDELL - Kino
betriebsfähig zu machen?
4.
Liegt es in der Absicht des Bundeskanzleramts die Adaptierungarbeiten vor
der Verpachtung abzuschließen oder wird dies die Aufgabe der zukünftigen
Pächterinnen sein? Trifft zweitere Variante zu: Wird das Bundeskanzleramt /
Sektion Kunst einen Zuschuß für die restliche Adaptierung gewähren? Wenn
ja, in welcher Höhe?
5.
Soll das ehemalige RONDELL - Kino an eine einzige
Künstlerlinnen(Vereinigung) verpachtet werden oder an mehrere, die das Haus
dann gemeinsam bespielen?
6.
Gibt es BewerberInnen für das ehemalige RONDELL - Kino? Wenn ja, welche
sind das? Haben diese sich gemeinsam beworben oder will jeder Bewerber/in
das Haus einzeln bespielen?
7.
Bis wann ist mit einer endgültigen Entscheidung über die Zukunft des
ehemaligen RONDELL - Kinos zu rechnen?