3861/J XX.GP
der Abgeordneten Mag Schweitzer, DI Hofmann
und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend 380 kV - Leitung
Die österreichische Verbundgesellschaft forciert die Errichtung einer 380 kV - Leitung durch
den Osten Österreichs. Dieser Ausbau des Hochspannungsnetzes bewirkt daß die Slowakei
elektrischen Strom, der im grenznahen Atomkraftwerk Mochovce erzeugt wird, nach und
durch Österreich exportieren kann.
Durch die Schaffung dieser Möglichkeit führt die Bundesregierung ihre Zielsetzung eines
Kernenergiefreien Mitteleuropas ad absurdum.
Im Burgenland geht die Errichtung der 380 kV - Leitung zügig voran, obwohl der
Trassenverlauf noch nicht zur Gänze geklärt ist, und die Steiermark die Leitung durch das
Ennstal vorerst verschoben hat.
Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Bundesminister
für wirtschaftliche Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE:
1. Ist es richtig, daß die Verbundgesellschaft im Ennstal die Errichtung der 380 kV -
Leitung verschiebt?
2. Ist Ihnen bekannt, daß die Verbundgesellschaft den Ausbau der 220 kV - Leitung auf
380 kV durch das Ennstal aus dem zehnjährigen Investitionsprogramm gestrichen hat?
3. Ist eine andere Trassenführung geplant?
4. Wie sind die einzelnen Ausbaustufen geplant?
5. Wie sieht der Zeitplan aus?
6. Wird das Weißenbacher Umspannwerk aufgelöst werden, wenn ja, wann?
7. Besteht nicht auch aus Ihrer Sicht die Gefahr, daß die 380 kV - Leitung eine
„Atomstromautobahn“ für ausländische, in Atomkraftwerken produzierte Energie
darstellt? Wenn nein, wie wird das sichergestellt?
8. Wird durch die Ermöglichung der 380 kV - Leitung nicht das Ziel der Bundesregierung,
ein kernkraftfreies Mitteleuropa zu errichten, unterlaufen?
9. Welche Argumente für die Errichtung können Sie vorbringen?