3941/J XX.GP
der Abgeordneten Dr.König, Dr. Höchtl
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Umstellung der Mehrwertsteuer
Anläßlich der Einigung über eine gemeinsame Untergrenze der Mehrwertsteuer
in den einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurde festgelegt, daß
die Einhebung der Mehrwertsteuer für gewerbliche Exporte innerhalb der EU
für eine Übergangszeit am Bestimmungsort erfolgt. Dies erfordert ein
aufwendiges Berichtssystem, welches die Kontrolle erschwert und Steuerbetrug
in erheblichem Umfang begünstigt.
Anläßlich des Budgetvollzuges des letzten Jahres haben Sie selbst feststellen
müssen, daß die Mehrwertsteuereingänge nicht mit den Umsätzen im Einklang
standen. Es ist daher dringend notwendig, die anläßlich der prinzipiellen
Einigung vorgesehene Umstellung der Entrichtung der Mehrwertsteuer im
Bezugsstaat statt im Bestimmungsland auch für gewerbliche Exporte sicher zu
stellen. Dies entspricht auch dem Erfordernis eines funktionierenden
Binnenmarktes.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Teilen Sie die Auffassung, daß die Umstellung der Mehrwertsteuereinhebung
für Gewerbliche Exporte innerhalb der EU im Sinne eines funktionierenden
Binnenmarktes und einer leichteren Kontrolle raschest verwirklicht werden
soll?
2. Werden Sie diesbezügliche Schritte während der österreichischen
Präsidentschaft unternehmen?
3. Welche Möglichkeiten sehen Sie bis zur Verwirklichung dieser Umstellung
das bestehende Kontrollsystem zu verbessern?
4. Werden Sie dafür eintreten, daß bis zur Verwirklichung der Umstellung im
Binnenmarkt die Zollfreiläden auf den Flughäfen innerhalb der EU in der
bisherigen Weise fortgeführt werden können?