3959/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Kier, Partnerinnen und Partner
an den Bundesminister für Justiz
betreffend Zwangsernährung für Schubhäftlinge
Der Bundesminister für Inneres, Karl Schlögl, hat in der parlamentarischen
Anfragebeantwortung 3566/AB XX. GP, in welcher indirekt verschärfte Maßnahmen
gegen Schubhäftlinge und die Einführung der Zwangsernährung im Falle von
Hungerstreiks gefordert werden, zu Frage 1 folgendes ausgeführt: „Die Erfahrung
der letzten Monate hat gezeigt, daß die Anzahl der in den Hungerstreik tretenden
Schubhäftlinge im Steigen begriffen ist. Daher habe ich veranlaßt, daß mein Ressort
mit dem Bundesministerium für Justiz versucht, gemeinsame Lösungen zu
erarbeiten. Diese Gespräche sind gescheitert. Daher werde ich in den kommenden
Monaten eine diesbezügliche Gesetzesinitiative vorlegen.“
Die unterzeichneten Abgeordneten richten folgende
ANFRAGE
an den Bundesminister für Justiz:
1. Mit welchem Vorhaben betreffend eine Lösung des Problems der
hungerstreikenden Schubhäftlinge ist der Bundesminister für Inneres an Sie
herangetreten?
2. Wie lautet das Ergebnis der darüber geführten Gespräche zwischen den beiden
Ministerien?
3. Warum sind diese Gespräche - laut Innenminister Schlögl - gescheitert?
4. Halten Sie eine Gesetzesinitiative zur Einführung der Zwangsernährung oder zur
Verbringung in ärztliche Behandlung von hungerstreikenden Schubhäftlingen für
angebracht bzw. notwendig? Welchen Beitrag werden Sie dazu leisten?