3977/J XX.GP

 

der Abgeordneten Prim. Dr. Günther Leiner

und Kollegen

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

betreffend Schließung von Bundeshebammenakademien

Dem Hebammen - Beruf wird trotz sinkender Geburtenzahlen nach wie vor eine

große Bedeutung zugemessen, da die Hebamme eine wichtige Funktion bei der

vor- und nachgeburtlichen Betreuung wahrnimmt. Den unterzeichneten

Abgeordneten sind Informationen zugekommen, nach welchen die

Bundeshebammenakademien geschlossen werden sollen. Dabei wurde erst vor

kurzem das Hebammengesetz novelliert; im Zuge der parlamentarischen

Behandlung wurden keine Schließungspläne erwähnt.

Der Tätigkeitsbereich der Hebammen umfaßt nicht mehr ausschließlich die

Tätigkeit zum Zeitpunkt der Geburt, sondern die Hebammentätigkeit umschließt

das Spektrum von Schwangerschaftsfeststellung und Schwangerschaftsbetreuung

bis hin zur Betreuung der Wöchnerin und des Säuglings. Die Standesvertretung

der Hebammen, das österreichische Hebammengremium, teilte mit, daß es in

letzter Zeit immer stärker spürbare Tendenzen und Projekte gibt, Hebammen

verstärkt auch in der Schwangerschaftsbetreuung zwecks Prävention mit

einzubinden. Diese Tatsache alleine stellt schon jetzt die Notwendigkeit dar, auch

weiterhin genügend Hebammen auszubilden, um u.a. problemlos die Betreuung

der Frauen durch die Hebammen im extramuralen Bereich zu gewährleisten.

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Arbeit,

Gesundheit und Soziales folgende

Anfrage:

1. Wieviele Bundeshebammenakademien gibt es in Österreich und wieviele

Ausbildungsplätze stehen pro Bundesland zur Verfügung?

2. Wie hoch schätzen Sie den Bedarf an ausgebildeten Hebammen im

Verhältnis zur Geburtenrate?

3. Wieviele Absolventinnen gibt es jährlich an Österreichs

Hebammenschulen?

4. Wie liegt Österreich im europaweiten Vergleich?

5. Welche Akademien sollen geschlossen werden?

6. Warum sollen die Akademien gerade zu diesem Zeitpunkt geschlossen

werden?

7. Die Bundeshebammenakademien geben jungen Menschen die Möglichkeit,

in einen Gesundheitsberuf einzusteigen. Inwieweit gibt es auch Überlegungen, die

den Weiterbestand der Hebammenschulen zum Ziel haben?

8. Wieviele Bewerber an den einzelnen Bundeshebammenakademien müssen

jährlich pro Bundesland und Akademie abgewiesen werden?

9. Wie wollen Sie dem Umstand Rechnung tragen, daß immer mehr

Hebammen gebraucht werden?

10. Wollen Sie entgegen den Ausführungen des österreichischen

Hebammengremiums die Bundeshebammenakademien wesentlich reduzieren

bzw. schließen?

11. Wieviele Studenten der Bundeshebammenlehranstalt sind österreichweit

derzeit in Ausbildung? (Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesland und

Studienabschnitt)

12. In den WHO - Richtlinien wurde die Schlüsselzahl von Geburtenrate zu

Hebamme und Jahr auf 100 festgelegt. Inwieweit sind in Österreichs Spitälern

diese WHO - Richtlinien eingehalten bzw., wieviel beträgt die Schlüsselzahl von

Geburten pro Hebamme und Jahr, aufgeschlüsselt nach Bundesländern?