3978/J XX.GP
der Abgeordneten Martina Gredler, Thomas Barmüller und PartnerInnen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Mitwirkung Österreichs an den Verhandlungen zur Ausarbeitung
einer internationalen Charta für Telekommunikation
Wie der zuständige EU - Kommisar Martin Bangemann bereits mehrfach (so auch
kürzlich anläßlich eines Vortrages vor den Leitern amerikanischer Unternehmen im
Bereich Informationstechnologie in Pab Alto) festgestellt hat, bedarf es dringend
einer internationalen „Charta der Telekommunikation“, wie sie Anfang Februar
dieses Jahres von der EU - Kommission vorgeschlagen wurde.
Diese Charta soll der weltweiten Koordination zur Aufhebung der Hindernisse bei der
Entwicklung der Informationsgesellschaft dienen. In diesem Zusammenhang wurde
vielfach auf die Wichtigkeit möglichst breiter Beteiligung in allen Stadien der
Entwicklung des Vertragstextes hingewiesen. Dabei bedarf es einerseits der
Mitwirkung des privaten Sektors - vor allem auch der Wirtschaft - und andererseits
möglichst vieler Staaten, die ja nach den Vorstellungen der Europäischen Union
bereits ab 1999 diese Charta umzusetzen und mitzutragen haben. Die Probleme
sollen gemeinsam identifiziert und die geeigneten Strategien, Maßnahmen und
Aktionspläne in enger Zusammenarbeit bestimmt werden. Denn die systematische
Lösung weltweiter Probleme muß auf internationaler Ebene in Angriff genommen
werden, um die Anzahl der erforderlichen Regeln letztlich zu reduzieren und die
Unsicherheit der Koexistenz von inkompatiblen oder lückenhaften Regeln zu
vermeiden.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten mit dem Ziele, eine aktive
Mitwirkung Österreichs an den Verhandlungen zur Ausarbeitung der internationalen
Charta für Telekommunikation sicherzustellen, nachfolgende
Anfrage
1. In welcher Form wurden bisher österreichische Positionen in den laufenden
Verhandlungen im Zusammenhang mit der die Ausarbeitung einer internationalen
Charta für Telekommunikation eingebracht?
2. Welche Positionen wurden bisher im laufenden Diskussionsprozeß um die
Ausarbeitung einer internationalen Charta für Telekommunikation von Österreich
vertreten?
3. In welcher Weise und in welchen Gremien wurden diese Positionen erarbeitet?
4. Warum wurde das österreichische Parlament bei der Formulierung dieser
international zu vertretenden Positionen nicht einbezogen, bzw. in welcher Form
ist eine solche Einbeziehung geplant?
5. In welcher Form wurde seitens der Bundesregierung bzw. Ihres Ministeriums
darauf aufmerksam gemacht, daß die Möglichkeit einer Beteiligung Österreichs
am internationalen Dialog besteht?
6. In welcher Form wurde eine Beteiligung der österreichischen Wirtschaft bei der
Ausarbeitung der österreichischen Positionen organisiert?
7. Welchen Zeitpunkt halten Sie für den sinnvollsten, um sich am internationalen
Diskussionsprozeß um die Ausarbeitung einer Charta für Telekommunikation zu
beteiligen?
8. Existiert ein Aktionsplan für die österreichische Beteiligung am internationalen
Diskussionsprozeß um die Ausarbeitung einer internationalen Charta für
Telekommunikation?