4272/J XX.GP
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend geplantes Einkaufszentrum am Hietzinger Kai/Wien
Laut Informationen betroffener Nachbarn und Nachbarinnen soll am Hietzinger Kai in Wien
durch die Firma Immoconsult ein Fachmarkt im Ausmaß von 3. 800 m² errichtet werden.
Da zu diesem Projekt nur ein vereinfachtes Baubewilligungsverfahren abgeführt wurde und
auch nach dem Gewerberecht nur ein vereinfachtes Verfahren für die Prüfung einer
Gesamtanlage vorgesehen ist, fehlt es der betroffenen Nachbarschaft schon an den
notwendigen Informationen für die Beurteilung des Projektes. Die Nachbarschaft
befürchtet, daß die schon jetzt völlig unzumutbare Verkehrssituation in der
Mantlergasse/Amalienstraße weiter verschärft wird. Auch wenn die Tiefgarageneinfahrt des
geplanten Elektrofachmarktes am Hietzinger Kai liegen soll, werden, wie die Erfahrungen
mit dem Merkurmarkt zeigen, viele Kunden versuchen, in der Mantlergasse bzw.
Amalienstraße zu parken. Zusätzlich soll die Ladezone des geplanten Fachmarktes (LKW -
und Kundenfahrzeuge) in der Amalienstraße liegen, was für die Anrainer/innen völlig
untragbar wäre. Wie die Nachbarschaft aus leidvoller Erfahrung mit dein Merkur weiß,
erregen die Probleme, die die Kunden mit Verpackungsmaterialien, Einkaufswagerln und
Hundedreck produzieren, nicht nur kleinbürgerliche Befindlichkeitsstörungen. Durch den
Merkursupermarkt sind allein in unmittelbarer Umgebung drei kleinere
Lebensmittelgeschäfte geschlossen worden, andere kämpfen ums Überleben. Im Moment
existieren in der nächsten Umgebung fünf Geschäfte, die mit Elektrowaren handeln. Die
Nachbarschaft nimmt an, daß diese durch den geplanten Elektrofachmarkt stark gefährdet
wären. Für die Bewohner des Bezirkes wird eine gewachsene Infrastruktur immer mehr
zerstört, die Wohnqualität nimmt ab.
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wann wurde von der Firma Immoconsult (bzw. vom Betreiber) um gewerberechtliche
Genehmigung der geplanten Gesamtanlage am Hietzinger Kai (Wien) angesucht?
2. In welcher Weise werden die Nachbarn und Nachbarinnen vom Projekt informiert
werden bzw. ist dies schon geschehen?
3. a) Über wieviele Quadratmeter wird sich das Projekt erstrecken?
b) Welche konkreten Nutzungen sind geplant und sind dazu bereits Ansuchen um
Detailgenehmigung ergangen?
4. a) Bezieht die Gewerbebehörde bei ihrer Prüfung des Projektes die Auswirkungen
des Verkehrsaufkommens auf die Mantlergasse/Amalienstraße mit ein?
b) Wie wird die Gewerbebehörde auf den Einwand der Nachbarschaft eingehen,
daß die Ladezone des geplanten Fachmarktes in der Amlienstraße völlig
untragbar wäre?
5. Besteht für das angesuchte Projekt überhaupt die notwendige Flächenwidmung?
6. Was ist der aktuelle Verfahrensstand?