4321/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Maier
und Genossen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend “Verkauf bzw. Ausgliederung des zentralen Heizwerkes in der
Schwarzenbergkaserne/Wals - Siezenheim”
Die Bundesgebäudeverwaltung II Linz - Salzburg hat die Ausgliederung des Heizbetriebes in
der Schwarzenbergkaserne in A - 5071 Wals - Siezenheim aus dem Bereich der Bundes -
verwaltung europaweit ausgeschrieben (zu Zahl: 657I44/394 - III - 1997). Abgabefrist für die
Bewerbungen war der 27. März 1998.
Das Heizwerk befindet sich innerhalb der Kaserne und unterliegt den militärischen
Zutrittskontrollen, weiters ist das Heizwerk baulich in einem Teil des Heeresfeldzeuglagers
untergebracht. Dieses zentrale Heizwerk versorgt u.a. die Schwarzenbergkaserne über drei
Fernwärme Trassen (inkl. Warmwasserbereitung). In den Kasernenobjekten befinden sich ca.
90 Umformerstationen welche direkt an das Heizwerk angeschlossen sind. Es erfolgt derzeit
keine Wärmezählung (Wärmeerfassung durch Zähler) in den einzelnen Objekten.
Derzeit sind zwei Heißwasser - Doppelkessel mit je 14 MW, zusammen also 28 MW
Wärmeleistung eingebaut. Ein Kessel ist mit Zweistoffbrennern ausgerüstet, so daß mit
Heizöl EXTRA LEICHT 14 MW aufgebracht werden können. Die Schwarzenbergkaserne hat
einen Wärmebedarf von ca. 10 MW.
Die Energieversorgung erfolgt mit Erdgas, welches über eine eigene Mitteldruck - Übergabe -
station von der SAFE bezogen wird. Die Ölversorgung im “Krisenfall” würde vom
Bundesheer erfolgen, welches direkt neben dem Heizwerk ein Treibstofflager betreibt. Dieses
Lager wurde mittlerweile dem Bundesheer übergeben.
Das Heizwerk wurde 1996/97 komplett umgebaut und auf BOSB Betrieb gebracht. Die
Netzpumpen wurden erneuert und mit Drehzahlregelung ausgestattet. Dafür wurden für die
Modernisierung
über 4 Millionen Schilling aus Steuermitteln aufgewendet. Es besteht somit
der Verdacht, daß mit der geplanten Ausgliederung einer eklatanten Verschleuderung von
Steuergeldern Vorschub geleistet wird.
Im Heizwerk sind 4 Mitarbeiter im Schichtbetrieb beschäftigt. Die Kosten von Gasverbrauch,
Personal, Strom und Wartung betragen, 0,4695 ÖS/kWh, davon werden 93,6 % vom
Bundesheer und 6,4 %, von der BVG getragen.
Durch weitere Spar - , bzw. Investitionsmaßnahmen wären nach Ansicht von Personal -
vertretern der BGV Kostenreduktionen von ca. 720.000,-- öS noch möglich.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1. Wieviele Bewerber haben Ihre Angebote als Betreiber dieser Heizanlage fristgerecht
eingebracht? Wird es Nachverhandlungen geben? Wenn ja, mit wem?
2. Welcher Zeitplan hinsichtlich der sog. "Ausgliederung” bzw. “Verkauf” ist
vorgesehen. Wann soll der Kaufvertrag bzw. ein Betriebsvertrag abgeschlossen
werden?
3. Erfolgt eine Ausgliederung mit Betriebsvertrag oder Verkauf der gesamten
Heizanlage?
4. Welche Bedingungen werden seitens des Ministeriums vertraglich mit dem Erwerber
vorgesehen, um eine vollständige und kostengünstige Wärmeversorgung der
Schwarzenbergkaserne, des angrenzenden Gewerbegebietes sowie anderer Objekte
sicherzustellen.
5. Mit welchem Übernahms - bzw. Verkaufspreis wird gerechnet? In welchem Umfang
sind dabei die zuletzt vom Bund 1996/1997 getätigten Investitionen berücksichtigt?
6. Zu welchen Bedingungen und zu welchen Kosten wird die Bundesgebäude -
verwaltung II sowie die Schwarzenbergkaserne vom neuen Betreiber Fernwärme
einkaufen
können?
7. Sind dabei Mehrkosten für die BGV II bzw. für die Schwarzenbergkaserne
auszuschließen?
8. Wie wird nach der "Ausgliederung” die Situation für die im Heizwerk derzeit
beschäftigten vier Mitarbeiter aussehen? Sind Personaleinsparungen geplant oder
sollen sie von der BGV II übernommen werden.