4385/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Partik - Pablé, Lafer
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Sicherheitskontrollen bei RoLa - Zügen
Einem Artikel in der Zeitschrift „Eisenbahn“, Ausgabe 5/1998, ist zu entnehmen, daß gerade
der RoLa - Zug 42650 häufig von Personen zur illegalen Einreise nach Österreich mißbraucht
wird. Es handle sich dabei um den einzigen RoLa - Zug, bei dem keinerlei
sicherheitsbehördlich - grenz - technische Untersuchung erfolgt, was vermutlich auch den
Schlepperorganisationen bekannt sei.
So wurde am 16. Februar 1998 im Bahnhof St. Pölten während der Ablöse des
Triebfahrzeugführers bei der RoLa 42650 (Kiskundorozsama - Wels) bei einem LKW eine
offenen Boardwand entdeckt. Der Zug wurde wegen Platzmangels erst im Bahnhof
Prinzersdorf von der Gendarmerie und Zollfahndung durchsucht, wobei auch trotz
Hundeeinsatzes keine Personen entdeckt wurden. Nach der Weiterfahrt des Zuges sah der
Triebfahrzeugführer des Gegenzuges 42653 im Bahnhof Loosdorf einige Personen auf dem
Wagen 83 81 4983 950, welche nach neuerlichem Anhalten des Zuges im Bahnhof Pöchlarn
vor dem Eintreffen der Gendarmerie flüchten konnten.
Einige Tage später, am 26.2.1998 geriet ein auf dem Zug 42650 verladener LKW in Brand.
Bei den Löscharbeiten wurde eine verkohlte Leiche gefunden. Nachforschungen der
Erhebungsbehörden ergaben, daß es sich dabei vermutlich um einen illegalen Reisenden
gehandelt hat.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres folgende
A n f r a g e:
1. Aus welchen Gründen wird der RoLa - Zug 42650 keinerlei sicherheitsbehördlichen - grenz -
technischen Untersuchung unterzogen?
2. Werden Sie in Zukunft, insbesondere in Hinblick auf die ständig steigende
Schlepperkriminalität, dafür Sorge tragen, daß auch der Zug 42650 kontrolliert wird, um
eventuell darin beförderte Illegale aufzugreifen?
3. Durch welche Maßnahmen (in personeller und materieller Hinsicht) stellen Sie generell
sicher, daß Schienentransportmittel nicht durch illegale Grenzgänger mißbraucht werden?
4. Wie oft und wo (an welchen Grenzübergängen, Bahnhöfen,...) werden Kontrollen bei
Transitzügen und bei Zügen der Rollenden Landstraße tatsächlich vorgenommen? Werden
diese Kontrollen routinemäßig durchgeführt oder nur aufgrund besonderer Vorkommnisse,
Hinweise oder dergleichen?
5. Wie sehen diese Kontrollen im Konkreten aus? Werden nur die von außen zugänglichen
Unterflurkästen unter den Zügen kontrolliert oder werden zB auch die Hohlräume unter
den Waggons kontrolliert?