4406/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Ewald Stadler und Kollegen an den
Bundesminister für Inneres
betreffend Mag. Gerhard Praschaks Selbstmord und der Politi -
kerliste.
Im Zuge der Spurensicherung des Selbstmordes des Vorstandsdirektors der Kontroll -
bank, Mag. Gerhard Praschak, wurde auf dessen Schreibtisch - lt. Angaben der Zeitschrift
,,NEWS“ Nr.18 vom 30. April 1998 - eine Liste vorgefunden, auf welcher, nach der zitierten
Behauptung eines Polizisten, der der Ermittlungstruppe angehörte, „die Namen etwa eines
Dutzends österreichischer Politiker roter und schwarzer Coleur - aber auch eines prominen -
ten Mannes der Opposition - mit jeweils zugeordneten Geldbeträgen in Millionenhöhe ge -
standen“ seien.
Nach Angaben des ,,NEWS“ - Informanten soll diese Liste „konkrete Namen und Beträ -
ge“ enthalten haben.
Diese Liste soll damals - so wie die übrigen vorgefundenen Aktenstücke - von der
Staatspolizei abtransportiert worden sein.
Daß an Dokumenten, die Mag. Praschak hinterlassen hat, nach wie vor großes Interesse
für dubiose Kreise besteht, bezeugt der jüngst in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar 1998
getätigte Einbruch in der Wohnung der Witwe.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten daher an den
Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1.) Haben die ermittelnden Beamten der Abteilung 1 tatsächlich eine solche Liste
gefunden und sichergestellt?
2.) Wenn nein, wie erklären Sie sich den gegenständlichen Bericht in der angeführten
Zeitschrift?
3.) Wenn ja, um welche Namen und welche Beträge handelt es sich im einzelnen?
4.) Ist es zutreffend, daß es sich bei dem, in der angeführten Zeitschrift als „prominen -
ten Mann der Opposition“ bezeichneten Politiker um einen Abgeordneten der Grü -
nen Parlamentsfraktion handelt?
5.) Wie sind die einzelnen Geldbeträge, die auf der Liste der angeführten Personen
zugeordnet sein sollen, zu interpretieren?
6.) Welche konkreten Ermittlungen wurden in Ihrem Ressort wegen der vorgefundenen
Liste veranlaßt und durchgeführt?