4496/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Elisabeth Hlavac,
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend die geplanten Vorhaben des Vereines “Freie Exekutivgewerkschaft Österreichs”
Anläßlich einer Pressekonferenz des Vereines “Freie Gewerkschaft Österreichs” (FGÖ) am
27. Mai 1998 im Cafe Landtmann gab dessen Präsident Josef Kleindienst die Gründung des
Vereines “Freie Exekutivgewerkschaft Österreichs” (FEG) bekannt. Dieser Verein wird sich
unter anderem zum Ziel setzen, seinen Mitgliedern einen “aktiven Ehrenschutz” zu gewähren,
indem bei Beschwerden gegen FEG - Mitglieder ungeprüft mit Strafanzeigen und
zivilrechtlichen Klagen gegen den jeweiligen Beschwerdeführer vorgegangen werden soll.
Gerade in Zuge der Budgetdebatte zum Kapitel Inneres wurde zu Recht auf Maßnahmen, die
der Exekutive ein positives Image verschafft haben, sowie auf die erfreuliche Entwicklung des
Kontakts zwischen der Exekutive und den hilfesuchenden Bürger/innen hingewiesen.
Die geplante Aktion des Vereines “Freie Exekutivgewerkschaft Österreichs” kann sicherlich
nicht im Interesse der Exekutive sein, da die vielen Beamtinnen und Beamten, die mit großem
Pflichtbewußtsein und Engagement ihre Aufgabe erfüllen, kein Interesse haben, daß Übergriffe
nicht geahndet und “schwarze Schafe” innerhalb der Exekutive geschützt werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres
nachstehende
Anfrage:
1. Wie beurteilen Sie die oben erwähnte Ankündigung des Präsidenten des Vereines “Freie
Gewerkschaft Österreichs”?
2. Sind Sie der Meinung, daß es dem Image der Exekutive förderlich ist, mit derartigen
Einschüchterungsversuchen die durch ein möglicherweise nicht korrektes Verhalten eines
Exekutivbeamten
betroffenen Bürger/innen mundtot zu machen?
3. Wie wollen Sie sicherstellen, daß das Beschwerderecht der Bürger/innen auch in
Hinkunft gewährleistet wird?