4553/J XX.GP
des Abgeordneten Lackner und Genossen
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft
betreffend dem Felssturz “Breiter Berg”‘
600m über der Talsohle von Dornbirn - Hatlerdorf steht ein 100 m hoher Felspfeiler auf labilem
Untergrund und droht abzustürzen. 200.000 Kubikmeter Fels.
Während kleinere Felsstürze immer wieder vorkommen, gab es bisher auch zwei Felsstürze an
dieser Wand, die annähernd so großes Ausmaß erreichten. Beide Male bedeutet dies, daß das
gesamte Gebiete zwischen der “Gelben Wand‘” und der heutigen Bundesstraße betroffen war.
Das gleiche Szenario droht auch heute, nur mit dem Unterschied, daß zwischen der “Gelben
Wand”, zu der der Felspfeiler gehört, und der Bundesstraße die Siedlung der Gemeinnützigen
Wohnbaugesellschaft ,,Vogewosi” BREMENMAHD mit 1500 Bewohnern steht....
Es bedarf daher wohl keiner weiteren Erläuterung, welche katastrophalen Folgen bei einem
unkontrollierten Felssturz zu befürchten währen. Aus diesem Grund - bestärkt durch
entsprechende Gutachten deutscher und holländischer Experten - hat sich die Stadt Dornbirn
auch eindeutig für die kontrollierte Sprengung dieses Felspfeilers ausgesprochen.
Allerdings scheint es so, daß die berechtigten Ängste der Anrainer und die auf geologischen
Gutachten aufbauenden Wünsche der Stadt Dornbirn seitens des BM für Land - und
Forstwirtschaft ungehört bleiben. Wiewohl es jederzeit - gerade im Sommer, bei einem der
mitunter sehr heftigen Schlagwetter - zur Katastrophe kommen kann, plant das Ministerium
anscheinend, trotz bestehender, eindeutiger Gutachten weitere Gutachten anfordern zu wollen
und neue, millionenteure Meßgeräte sowie in deren Effizienz fragwürdige
Sicherungsmaßnahmen durchzuführen.
Aus Sicht der Anfragesteller ist es aber unverantwortlich, einen etwaigen Expertenstreit auf
dem Rücken der Betroffenen 1.500 Anrainer austragen zu wollen und weitere Millionen an
Steuergeldern für Überprüfungen und Messungen auszugeben.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten hiermit folgende
ANFRAGE
1.) Ist Ihnen die Situation rund um den Felspfeiler
“Breiter Berg - Gelbe Wand” bekannt?
2.) Besteht aus Ihrer Sicht die Notwendigkeit, den Felspfeiler kontrolliert zu sprengen?
3.) Wurden bereits Pläne für eine kontrollierte Sprengung ausgearbeitet?
4.) Wie hoch schätzen Sie den Aufwand einer kontrollierten Sprengung?
5.) Wie hoch schätzen Sie den Schaden an Personen und Sachen ein, der durch einen
unkontrollierten Felssturz eintreten könnte?
6.) Sind ihnen die Gutachten der deutschen und holländischen Experten, in denen eine sofortige
Sprengung empfohlen wird, bekannt?
7.) Gibt es seitens des BM eigene Gutachten zu diesem Felspfeiler und wenn ja: Wie sehen
diese aus?
8.) Stimmt es, daß das BM plant, weitere Gutachten vor einer eventuellen Sprengung in
Auftrag zu geben und wenn ja: Wie lange wird die Erstellung dieser Gutachten
ungefähr dauern und mit welchen Kosten ist dabei zu rechnen?
9.) Stimmt es, daß das BM plant, weitere Meßgeräte an diesem Felspfeiler anzubringen und
wenn ja: Wieviel werden diese kosten und welche “Vorwarnzeit” erhoffen Sie sich
durch diese?