4663/J XX.GP

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend Versäumnisse des Ministeriums betreffend die Fertigstellung des Technischen

Museums

Die Diskussion um die Ausgliederung der Bundesadministration hat wichtige andere Fragen

in den Hintergrund gedrängt. So ist etwa das Problem der Fertigstellung der Einrichtungen

des Technischen Museums und zum Teil auch die Entwicklung einer zukunftsorientierten

Museumskonzeption nach wie vor ungeklärt. Aus der Sicht der unterfertigten Abgeordneten

kann ein technisches Museum zu Ende des 20. Jahrhunderts mit Sicherheit nicht mehr bloß

eine Chronologie technischer Errungenschaften präsentieren, sondern muß kritisch Fragen

der sozialen und ökologischen Technikfolgen miteinbeziehen. Ebenso gilt es, spezielle

Präsentationsformen für unterschiedliche Zielgruppen zu entwickeln, insbesondere den

didaktischen Auftrag des Technischen Museums zu präzisieren. Es erscheint

unverantwortlich, das Technische Museum ohne eine klare museumspolitische Konzeption

und ohne eine gesicherte finanzielle Ausstattung in die “Unabhängigkeit zu stoßen”.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1. Welche Konzeption der Aufgaben des Technischen Museums schwebt dem

Bundesministerium vor, welche Klärungen haben seit dem Wechsel in der Direktion

stattgefunden und welche offenen Fragen bestehen aus der Sicht des Ministeriums

noch?

2. Gehen Sie davon aus, daß ein modernes Technisches Museum sich unbedingt dem

Schwerpunkt der sozialen und ökologischen Technikfolgenabschätzung zu stellen hat?

3. Wie sollte aus der Sicht des Ministeriums dem Auftrag einer kritischen

Technikbewertung in der Museumskonzeption Rechnung getragen werden?

4. Welche finanziellen Mittel sind noch bis zur endgültigen Fertigstellung des Museums

für den Vollbetrieb aufzubringen, wann und wie werden sie abgedeckt?

5. Mit welcher finanziellen Grundausstattung kann das Technische Museum für den

Zeitpunkt der Ausgliederung rechnen und ist diese Mittelausstattung für einen

geordneten Betrieb ausreichend (bitte begründen)?

6. War die Direktion des Technischen Museums in allen Phasen der Entwicklung der

Konzeption für die Ausgliederung der Bundesmuseen eingebunden?

7. Wenn ja, in welcher Art und Weise?

8. Wenn nein, warum nicht?

9. Welche Erfahrungen hat das Ministerium im Zusammenhang mit der Erneuerung des

Technischen Museums mit der Bundesimmobiliengesellschaft gemacht, inwiefern

wurden die Anregungen und Wünsche der späteren Betreiber berücksichtigt und

inwieweit entspricht das Ergebnis den Notwendigkeiten der nunmehrigen

NutzerInnen?