4685/J XX.GP

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend Veränderung der Lehrverteilung an Universitäten und Hochschulen

künstlerischer Richtung als Folge der Novellierungen des Hochschullehrerdienstrechtes und

Besoldungsrechts

Im Zuge der Veränderungen des Hochschullehrerdienstrechtes und des Besoldungsrechtes

ist es an den Universitäten und Hochschulen künstlerischer Richtung zu einer Neuverteilung

der Lehre gekommen. Die bereits im Zuge der Streikbewegung 1996 geäußerten

Befürchtungen der externen Lehrbeauftragten, daß nun im wesentlichen die Bediensteten

(Personen, die in einem Dienstverhältnis zur jeweiligen Universität oder Hochschule

künstlerischer Richtung stehen) mit der Lehre beauftragt würden, scheinen sich in manchen

Bereichen zu bewahrheiten. Dadurch gehen einerseits innovative Ansätze in der Lehre

verloren und andererseits werden bestimmte Inhalte, die von den Bediensteten nicht gelehrt

werden können, nicht mehr angeboten.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1.) Wieviele remunerierte Lehraufträge wurden jeweils in den Studienjahren 1994 (WS

94/95, SS 95), 1995 (WS 95/96, SS 96)1996 (WS 96/97, SS 97) 1997,(WS 1997/98

SS 98) an wieviele externe Lebrbeauftragte (Personen, die in keinem Dienstverhältnis

zur jeweiligen Universität oder Hochschule künstlerischer Richtung stehen) vergeben?

(Bitte um Aufschlüsselung nach Universitäten! Fakultäten/Studienrichtungen und

Hochschulen künstlerischer Richtung/Abteilungen/Studienrichtungen und jeweils nach

Geschlecht)

2.) Wieviele nicht remunerierte Lehraufträge wurden jeweils in den Studienjahren 1994

(WS 94/95, SS 95), 1995 (WS 95/96, SS 96)1996 (WS 96/97, SS 97) 1997,(WS

1997/98, SS 98) an wieviele externe Lehrbeauftragte (Personen, die in keinem

Dienstverhältnis zur jeweiligen Universität oder Hochschule künstlerischer Richtung

stehen) vergeben? (Bitte um Aufschlüsselung nach Universitäten/Fakultäten/Studien -

richtungen und Hochschulen künstlerischer Richtung/Abteilungen/Studienrichtungen

und jeweils nach Geschlecht).

3.) Wieviele Lehrveranstaltungsstunden haben die folgenden Hochschullehrergruppen

(ordentliche Universitäts - und HochschulprofessorInnen, außerordentliche

Universitäts - und HochschulprofessorInnen, Universitäts - und Hochschulassistent -

Innen - habilitiert/nicht habilitiert, VertragsassistentInnen) selbständig in den

Studienjahren 1994 (WS 94/95, SS 95), 1995 (WS 95/96, SS 96)1996 (WS 96/97, SS

97) 1997,(WS 97198, SS 98) abgehalten. Wieviele Stunden davon, wurden vor der

Novellierung des Dienst - und Besoldungsrechts als remunerierte bzw. nicht

remunerierte Lehraufträge von den HochschullehrerInnen gelesen? (Bitte um

Aufschlüsselung nach Universitäten/Fakultäten/Studienrichtungen und Hochschulen

künstlerischer Richtung/Abteilungen/Studienrichtungen und jeweils nach Geschlecht).

4.) Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um die Vergabe von Lehraufträgen an externe

Lehrbeauftragte sicherzustellen, um so die Qualität und die Vielfalt der Lehre an den

Österreichischen Universitäten und Hochschulen künstlerischer Richtung zu

gewährleisten?

5.) Die Lehrauftragsremuneration wurde im Zuge des "Sparpakets” drastisch gekürzt

(17%). Die externen Lehrbeauftragten sind somit jene Gruppe, die die höchsten

Kürzungen im Universitätsbereich erfahren mußte. Wann denken Sie an eine

Erhöhung der Remuneration und in welchem Ausmaß?

6.) Die Lehrbeauftragten haben auf Grund des UOG 93 keine Mitbestimmungsrechte mehr

im Rahmen des akademischen Mittelbaus. Dadurch ist es Ihnen nicht möglich zum

Beispiel in den Kollegialorganen die mit der Erarbeitung neuer Studienpläne befaßt

sind mitzuwirken. Abgesehen von der demokratiepolitischen Fragwürdigkeit dieses

Ausschlusses, besteht die Gefahr, daß dadurch neue Porschungsansätze und innovative

Lehre in den Studienplänen nicht repräsentiert sind. Streben Sie eine Novellierung des

UOG 93 hinsichtlich der Mitbestimmungsrechte der Lehrbeauftragten (zumindest in

Anlehnung an das nun beschlossene KUOG) an? Wenn nein, warum nicht?