4763/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Dr. Grollitsch, Madl, Dr. Preisinger, DI Schöggl
und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend Programm der österreichischen EU - Präsidentschaft
Der Ministerrat hat am 1. Juli 1998 das Programm der österreichischen Präsidentschaft,
das vom Bundeskanzleramt und vom Bundesministerium für Auswärtige Angelegenhei -
ten koordiniert wurde und an dem sämtliche Bundesminister mitgewirkt haben, be -
schlossen. In diesem Arbeitsprogramm für die halbjährliche Funktionsperiode des EU -
Ratsvorsitzes werden die Ziele und Schwerpunkte der österreichischen Präsidentschaft
dargelegt. Vertreter der Regierung sehen das Arbeitsprogramm (naturgemäß) als sehr
ambitioniert an und tatsächlich werden darin eine Vielzahl von Themen angesprochen.
Zu bemängeln ist allerdings, daß dieses Programm der Bundesregierung vielfach einer
Beschreibung und einer Bestandsaufnahme der aktuellen europäischen Vorhaben
gleichkommt, und daß Konkretisierungen sowie Präzisierungen meist fehlen. Vor allem
gibt das österreichische Präsidentschaftsprogramm wenig Aufschlüsse darüber, auf wel -
che Art, durch welche (besonderen) Initiativen und Maßnahmen die Ziele erreicht wer -
den sollen bzw. können.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesmi -
nisterin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1. Welche das Unterrichtsressort betreffenden Agenden hat Österreich vom britischen
Ratsvorsitz übernommen?
2. Wie ist der diesbezügliche aktuelle Verhandlungs- und/oder Diskussionsstand dieser
Agenden bzw. in welchem Entscheidungsstadium befinden sich diese?
3. Welche dieser Agenden werden während des österreichischen Ratsvorsitzes konkret
zum Abschluß gebracht werden?
4. Sehen Sie konkrete Probleme bei der Umsetzung dieser Agenden und wenn ja, wel -
che?
5. Welche sind die Schwerpunkte Ihres Ressorts für die Zeit des österreichischen Rats -
vorsitzes und in welcher Form werden diese aufgearbeitet?
6. Welche konkreten Maßnahmen haben Sie bisher getroffen bzw. sind noch zu tref -
fen, um diese Schwerpunkte umzusetzen?
7. Inwieweit, insbesondere zu welchen Themen, sehen Sie konkrete Möglichkeiten,
Vorschläge Ihres Ressorts in den Beratungs - und Entscheidungsprozeß während der
Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes als Anregungen bzw. Änderungen miteinzu -
bringen?
8. Gibt es konkrete Vorhaben der EU im Bildungsbereich an ihre Mitgliedstaaten, die
von Österreich bisher noch nicht oder in nicht geeigneter Form umgesetzt wurden
und wenn ja, welche?
9. In welchen Ihr Ressort betreffenden Bereichen sehen Sie für Österreich Probleme bei
der Umsetzung?
10.Wie groß ist die österreichische Beteiligung an den Bildungs- und Berufsbildungspro -
grammen SOKRATES und LEONARDO DA VINCI bisher, wie sieht der für Österreich
wirksame Output aus und welche Erwartungen knüpfen Sie künftig daran?
11. Welche konkreten Forderungen der EU Im Bildungsbereich wurden von Österreich
bisher in welcher Form umgesetzt?
12.Welche konkreten Maßnahmen Ihr Ressort betreffend werden Sie im Verlauf des
österreichischen Ratsvorsitzes und darüber hinaus für eine zielführende und effektive
Lehrlingspolitik führen?
13.Welche konkreten Vorhaben der EU für den Bereich Unterricht/Bildung sollen über
die Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes hinaus innerhalb welchen Zeitraumes von
den EU - Mitgliedstaaten umgesetzt werden?
14.Was soll Ihrer Auffassung nach Ablauf des österreichischen Ratsvorsitzes kon -
kret erledigt sein, um von einem Erfolg Ihres Ratsvorsitzes sprechen zu können?