4764/J XX.GP
der Abgeordneten Haller, Dolinschek, Dr. Graf, Koller, Madl
und Kollegen
an den Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie
betreffend Programm der österreichischen EU - Präsidentschaft
Der Ministerrat hat am 1. Juli 1998 das Programm der österreichischen Präsidentschaft,
das vom Bundeskanzleramt und vom Bundesministerium für Auswärtige
Angelegenheiten koordiniert wurde und an dem sämtliche Bundesminister mitgewirkt
haben, beschlossen. In diesem Arbeitsprogramm für die halbjährliche Funktionsperiode
des EU - Ratsvorsitzes werden die Ziele und Schwerpunkte der österreichischen
Präsidentschaft dargelegt. Vertreter der Regierung sehen das Arbeitsprogramm
(naturgemäß) als sehr ambitioniert an und tatsächlich werden darin eine Vielzahl von
Themen angesprochen. Zu bemängeln ist allerdings, daß dieses Programm der
Bundesregierung vielfach einer Beschreibung und einer Bestandsaufnahme der aktuellen
europäischen Vorhaben gleichkommt, und daß Konkretisierungen sowie Präzisierungen
meist fehlen. Vor allem gibt das österreichische Präsidentschaftsprogramm wenig
Aufschlüsse darüber, auf welche Art, durch welche (besonderen) Initiativen und
Maßnahmen die Ziele erreicht werden sollen bzw. können.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie nachstehende
Anfrage:
1. Welche das Familienressort betreffenden Agenden hat Österreich vom britischen
Ratsvorsitz übernommen?
2. Wie ist der diesbezügliche aktuelle Verhandlungs - und/oder Diskussionsstand dieser
Agenden bzw. in welchem Entscheidungsstadium befinden sich diese?
3. Welche dieser Agenden werden während des österreichischen Ratsvorsitzes konkret
zum Abschluß
gebracht werden?
4. Sehen Sie konkrete Probleme bei der Umsetzung dieser Agenden und wenn ja,
welche?
5. Welche sind die Schwerpunkte Ihres Ressorts für die Zeit des österreichischen
Ratsvorsitzes und in welcher Form werden diese aufgearbeitet?
6. Welche konkreten Maßnahmen haben Sie bisher getroffen bzw. sind noch zu
treffen, um diese Schwerpunkte umzusetzen?
7. Inwieweit, insbesondere zu welchen Themen, sehen Sie konkrete Möglichkeiten,
Vorschläge Ihres Ressorts in den Beratungs - und Entscheidungsprozeß während der
Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes als Anregungen bzw. Änderungen
miteinzubringen?
8. Gibt es konkrete Vorhaben der EU im Familien - und Jugendbereich an ihre
Mitgliedstaaten, die von Österreich bisher noch nicht oder in nicht geeigneter Form
umgesetzt wurden und wenn ja, welche?
9. In welchen Ihr Ressort betreffenden Bereichen sehen Sie für Österreich Probleme bei
der Umsetzung?
10.Welche konkreten Forderungen der EU im Familien - und Jugendbereich wurden von
Österreich bisher in welcher Form umgesetzt?
11. Welche konkreten Vorhaben der EU für den Familien - und Jugendbereich sollen über
die Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes hinaus innerhalb welchen Zeitraumes von
den EU - Mitgliedstaaten umgesetzt werden?
12.Was soll Ihrer Auffassung nach Ablauf des österreichischen Ratsvorsitzes
konkret erledigt sein, um von einem Erfolg Ihres Ratsvorsitzes sprechen zu können?