4853/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Heindl
und Genossen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Klagen österreichischer Firmen über das Vorgehen polnischer Steuerbehörden
Polen hat sich als zukünftiges EU - Mitglied im Rahmen der Beitrittspartnerschaft sowohl
kurz als auch mittelfristig zu einer Stärkung der Kapazitäten der Finanzkontrolle sowie zu
einer Reform der Finanzverwaltung verpflichtet. Es häufen sich jedoch Klagen
österreichischer Firmen, wie etwa jene der Fa. TLH - Polska über das als teilweise
willkürlich und besonders hart empfundene Vorgehen polnischer Steuerbehörden. Der
Verdacht, daß sich Prüf(mehr)ergebnisse einzelner Steuerprüfer positiv auf deren Gehalt
auswirken, wurden vom österreichischen Handelsdelegierten in Warschau indirekt
bestätigt. Auf eine konkrete Anfrage teilte dieser zwar mit, daß offiziell keine
Zusammenhänge zwischen einzelnen Prüf(mehr)ergebnisse und der Entlohnungshöhe der
Steuerprüfer bestünden. Gleichwohl stehe es im Ermessen des Amtsleiters, Prämien an
verdiente Mitarbeiter zu vergeben. Laut inoffizieller Auskunft soll es dabei zu Fällen
von Provisionen für einzelne Prüf(mehr)ergebnisse gekommen sein.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für auswärtige
Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen der konkrete Fall der Fa. TLH - Polska bzw. sind Ihnen ähnliche Fälle in
Polen bekannt?
2. Was gedenken Sie dagegen zu unternehmen?
3. Welche Möglichkeiten gibt es, Polen zur Umsetzung der Ziele der
Beitrittspartnerschaft zu verpflichten?