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des Abgeordneten Schuster
und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Einzahlungen der Bank Austria auf BAWAG-Sparbücher
Mitarbeiter der Bank Austria haben rund eine halbe Milliarde Schilling auf
sogenannte Europa-Sparbücher der BAWAG eingezahlt. Laut Medienberichten
soll das Geld - verteilt auf alle 54 Filialen der BAWAG in Wien - im Laufe eines
Tages mit Bankschecks der Bank Austria in der Höhe zwischen 5 und 15 Mio.
Schilling eingezahlt worden sein. ln der Folge hat die BAWAG wegen des
Verdachtes einer versuchten Geldwäscherei die Einsatzgruppe zur Bekämpfung
der organisierten Kriminialität (EDOK) eingeschaltet. Schließlich sah sich die
Bank Austria gezwungen, sich als Eigentümer dieser Gelder zu deklarieren und
die Aktion rückgängig zu machen, wobei laut Medienberichten alle im Zuge diese
Einlagenaktion aufgelaufenen Gebühren von der Bank Austria getragen werden.
Vor diesem Hintergrund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Finanzen folgende
A n f r a g e :
1 . Wie hoch ist der finanzielle Schaden, der der Bank Austria auf Grund der von
ihr zu tragenden Spesen und Gebühren aus der beschriebenen Transaktion
entsteht?
2. Welche Maßnahmen werden Sie als Eigentümervertreter setzen, um weitere
Aktionen dieser Art, die mit Verlusten für den Eigentümer und damit den
österreichischen Steuerzahler verbunden sind, zu verhindern?
3. Laut einer Stellungnahme der Bank Austria soll es sich bei den rund 500 Mio.
Schilling um Mittel gehandelt haben, die normalerweise im interbankmäßigen
Geldhandel kurzfristig veranlagt werden.
Wie ist es möglich, daß solche Mittel langfristig (d.h. für 6 Jahre) auf einem
Sparbuch gebunden werden?
4. Die Berichte über diese Einlagenaktion wurden auch in den internationalen
Medien wiedergegeben. Damit werden die Bemühungen, die Attraktivität des
österreichischen Finanzmarktes zu steigern, wohl kaum unterstützt werden.
Welche Maßnahmen beabsichtigen Sie zu setzen, um weitere derartige für den
Finanzplatz Wien rufschädigende Maßnahmen durch eine zum Teil im
Staatsbesitz befindliche Großbank zu verhindern?
5. Besteht die Gefahr, daß die österreichische Anonymität für Sparbücher nun
wieder national und international in Diskussion kommt?
6. Halten Sie die internen Kontrollmechanismen in der Bank Austria für
ausreichend , wenn der Generaldirektor des lnstituts über derartige
Transaktionen im Ausmaß von einer halben Milliarde Schilling nicht Bescheid
weiß und die Verantwortung auf übereifrige Mitarbeiter abwälzen möchte?