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der Abgeordneten Mag. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung

 

betreffend die fahrlässige Gefährdung der Gesundheit von Präsenzdienern im Grenzeinsatz

 

Am 12.1. 1996 berichtete der Kurier in seiner Burgenland-Ausgabe auf Seite 10 über einige

''erfolgreiche'' Nächte des Bundesheeres im Grenzeinsatz im Burgenland (gemeint ist

offensichtlich, daß besonders viele Flüchtlinge gefangen wurden). Angesprochen auf die

derzeit grassierende Grippewelle erklärte Zugskommandant Oberleutnant Bernhard

Schulyok, daß diese keine Auswirkungen auf die Soldaten des Assistenzeinsatzes habe.

Wörtlich wird Oberleutnant Schulyok zitiert: ''Durch die Aufgriffe sind die Leute derart

motiviert, daß sie sogar mit leichtem Schnupfen oder Husten hinaus ins Gelände wollen''.

 

Die unterfertigten Abgeordneten halten diese Übermotivation im '' Erfolgreichen Einsatz bei

der Jagd auf Flüchtlinge'' (Zitat aus einer von Offizieren verteilten Urkunde) für äußerst

gesundheitsgefährdend und stellen daher folgende

 

 

AN FRAGE:

 

1 . Wie erklären Sie sich die Übermotivation der Soldaten, trotz der allgemein als

besonders gefährlich eingestuften akuten Grippewelle ihre Gesundheit wegen der

''Jagd auf Flüchtlinge'' zu gefährden?

 

2. Wieviele Ausfälle wegen Erkältungen, grippalen lnfekten und Grippeerkrankungen

gab es vom 1. X. 1995 bis zum 15.1.1996 im Rahmen des Grenzeinsatzes?

 

a) Wieviele davon sind dem leichtsinnigen Übereifer von Soldaten zuzuschreiben,

die wegen ihrer ''Erfolge bei der Jagd auf Flüchtlinge'' trotz angegriffener

Gesundheit unbedingt ''ins Gelände,' wollten?

 

3. Wie werden Sie in Hinkunft verhindern, daß sich gesundheitlich angeschlagene

Soldaten von ihrem ''Jagdtrieb auf Flüchtlinge'' zu gesundheitsgefährdenden Aktionen

im Gelände hinreißen lassen?

 

4. Welche Vorsorgemaßnahmen wurden getroffen, um die Grippeerkrankungen der

übereifrigen Soldaten im Grenzeinsatz so gering wie möglich zu halten?

 

5. Welche Behandlungsmethoden stehen für Soldaten zur Verfügung, die in ihremEifer

bei der Jagd auf Flüchtlinge ihre Gesundheit verlOren haben?