5056/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Stadler
und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Irreführung der britischen Öffentlichkeit durch die österreichische Botschaft
Das sogenannte “Sechs - Tage - Spiel” von Hermann Nitsch, hat in ausländischen
Zeitungen und Ländern wie Australien, heftige Kritik ausgelöst. Das gilt auch für die
britische Presse.
Die britische Staatsbürgerin Marilyn Shawcroft, wohnhaft in Barnoldswick, Yorks,
wandte sich daraufhin an die österreichische Botschaft in London, um sich Aufklärung
darüber zu verschaffen, ob Nitsch im Rahmen obgenannter Veranstaltung tatsächlich
Tiere töten würde.
Frau Shawcroft erhielt daraufhin von Botschafterin Eva Nowotny mit Schreiben vom 23.
Juli 1998 die Auskunft "...the animals in question will not be killed as part of the
event, but only dead animals which have been slaughtered according to the existing
rules and regulations will be used ...“, daß also Tiere nicht getötet, sondern nur bereits
ordnungsgemäß geschlachtete Tiere von Nitsch verwendet werden würden. Da dies im
absoluten Widerspruch zu den Tatsachen steht, wandte sich Frau Shawcroft an einen in
Wien ansässigen britischen Journalisten, welcher für die Verbreitung der Blutorgien von
Nitsch in der britischen Presse sorgte. In ihrem Schreiben vom 6. August 1 998 stellte sie
die Frage: "How can the Austrian
Abassador tell such lies?”
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundesminister für
auswärtige Angelegenheiten nachstehende
ANFRAGE
1. Teilen Sie die im Antwortschreiben von Frau Botschafter Nowotny wiedergegebene
Auffassung des sogenannten “Sechs - Tage - Spiels”?
Wenn ja, warum?
2. Hat die österreichische Botschaft in London im Zusammenhang mit dem
sogenannten “Sechs - Tage - Spiel” von Nitsch Ihr Ressort kontaktiert?
Wenn ja, welche Mitteilung wurde der österreichischen Botschaft in London
gemacht?
3. Was gedenken Sie zu unternehmen, damit in Hinkunft das Ansehen Österreichs in
der Welt durch Blutorgien von Nitsch oder ähnliche Veranstaltungen nicht neuerlich
in Mißkredit kommt?
4. Wie gedenken Sie sicherzustellen, daß Tierschützer im Vereinigten Königreich durch
die österreichische Botschaft in London nicht fortgesetzt falsch über die
Schlachtungsspiele des Nitsch informiert werden?