5263/J XX.GP

 

                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten & Verbraucherschutz

 

betreffend Kontrolle gentechnisch veränderter Lebensmittel

 

 

Seit 1. November 1997 müssen Unternehmen gemäß 97/1813/EG gentechnisch veränderte

Mais - und Sojaprodukte kennzeichnen. Mit dem Inkrafttreten der EU - Gentechnik -

Lebensmittel - Kennzeichnungsverordnung (98/1139/EG) am 1. September 1998 ist die Art

der Kennzeichnung für diese Produkte zwingend vorgeschrieben.

 

Am 5. Oktober 1998 stellte das Bundesministerium für Frauenangelegenheiten und

Verbraucherschutz das Zwischenergebnis der Kontrollen vor:

 

240 Proben waren bis dahin gezogen worden, 142 davon bereits untersucht. Bei 20

Produkten wurden nach einer genauen Untersuchung gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe

festgestellt, ohne daß diese gekennzeichnet waren.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

                                               ANFRAGE

 

1.) Um welche Produkte handelt es sich dabei? Bitte um Auflistung der Produkte, der

Produzenten bzw. der Importeure und um Angabe, wo die Probe gezogen wurde. Weiters,

ob der Nachweis auf Gentech - Mais oder Gentech - Soja erfolgte.

• Welche Strafen wurden von den zuständigen Lebensmittelbehörden verhängt? Wer wurde

   zur Verantwortung gezogen? War dies der Letzt - Inverkehrsetzer, der Importeur oder

   beide?

• Welche Frist wurde den betroffenen Unternehmen für die Rücknahme bzw.

   ordnungsgemäße Etikettierung gesetzt?

• Wurde die Herstellung des gesetzesmaßigen Zustandes kontrolliert? Wenn nein, warum

   nicht? Wenn ja, gab es weitere Beanstandungen?

• Bitte um Aufschlüsselung, ob es sich bei den Letzt - Inverkehrsetztern um große

   Supermarktketten oder um kleinere Geschäfte (Reformhandel, etc.) handelt?

2.) Weshalb haben Sie in der Öffentlichkeit die Produkte, Produzenten etc. nicht genannt?

Dies steht im Gegensatz zu Ihrer Vorgangsweise im Fall des positiven Nachweises Ihres

Hauses von Gentech - Soja in einem Produkt der Fa. Perlinger. Damals hat das Ministerium

sehr wohl die Öffentlichkeit umfassend informiert.

- Wie erklären Sie diese unterschiedliche Vorgangsweise? Lag damals eine andere

   Rechtslage (z.B. beim Datenschutz) vor?

 

3.) Greenpeace Österreich veröffentlichte Anfang September 1998 fünf Produkte, die

Gentech - Mais bzw. Gentech - Soja ungekennzeichnet enthielten. Dabei handelte es sich um

zwei Mais - Chips - Produkte, eine Frühlingsrolle (Gentech - Soja - Nachweis) und zwei

Hühnersticks - Produkte (jeweils Gentech - Soja - Nachweis). Greenpeace erstattete daraufhin

Anzeige gegen die Inverkehrsetzer.

• Sind unter den 20 von Ihnen beanstandeten Produkten diese fünf enthalten? Wenn ja,

   wieviele davon?

• Haben Sie die Untersuchungen von Greenpeace aufgrund der erstatteten Anzeigen

   verifiziert? Was ist das Ergebnis?

• Welche Strafen wurden von den zuständigen Lebensmittelbehörden verhängt? Wer wurde

   zur Verantwortung gezogen? War dies der Letzt - Inverkehrsetzer, der Importeur oder

   beide?

 

4.) Falls Sie weiterhin keine Informationen über die von Ihnen beanstandeten Produkte

bzw. Produzenten nennen können, richten wir folgende weitere Fragen an Sie:

• Handelte es sich bei den 20 Erzeugnissen, in denen Gentech - Mais bzw. - Soja

   nachgewiesen wurde, um 20 verschiedene Produkte?

   Wenn nein, wieviele verschiedene Produkte sind es?

   Wenn nein, wieviele Hersteller bzw. Importeure sind betroffen?

• Bei wievielen der Erzeugnisse wurde Gentech - Soja nachgewiesen? Bei wievielen

   Gentech – Mais ?

• Wieviele der Erzeugnisse wurden in Österreich hergestellt bzw. wieviele sind nach

   Österreich importierte Produkte?

• Waren unter den Erzeugnissen mit Gentech - Mais bzw. Gentech - Soja - Nachweis auch Bio-

   Produkte? Wenn ja, wieviele? Wenn ja, auch in Österreich hergestellte Bio - Produkte?

• Einem Pressebericht zufolge beschrieb ein Ministeriumssprecher die Bandbreite der

   beanstandeten Produkte mit “von Sojadrinks bis Nudeln” Bitte um Präzisierung, in

   welchen Produktgruppen Gentech - Mais bzw. - Soja - haltige Produkte gefunden wurden.

5.) Ihrer Presseaussendung vom 5. Oktober 1998 ist zu entnehmen, daß bis dahin 98

gezogene Proben noch nicht analysiert waren. Falls diese bis zur Beantwortung dieser

Anfrage bereits - oder zumindest teilweise - abgeschlossen sind, bitten wir um die

Beantwortung folgender Fragen:

• Wieviele Proben wurden - neben den 142 bereits bis 5. 10. untersuchten - bis heute

   zusätzlich untersucht?

• Wurden noch weitere Lebensmittel - Produkte gefunden, die nachweislich Gentech - Mais

   oder Gentech - Soja enthielten? Wenn ja, wieviele Produkte waren dies?

• Um welche Produkte handelt es sich dabei?

• Bei wievielen wurde Gentech - Mais gefunden? Bei wievielen Gentech - Soja?

• Wieviele der Erzeugnisse wurden in Österreich hergestellt bzw. wieviele sind nach

   Österreich importierte Produkte?

• Waren unter den Erzeugnissen mit Gentech - Mais bzw. Gentech - Soja - Nachweis auch Bio -

   Produkte? Wenn ja, wieviele? Wenn ja, gilt dies auch für in Österreich hergestellte Bio -

   Produkte und um wieviele?

• Welche Strafen wurden von den zuständigen Lebensmittelbehörden verhängt? Wer wurde

   zur Verantwortung gezogen? War dies der Letzt - Inverkehrsetzer, der Importeur oder

   beide?

• Welche Frist wurde den betroffenen Unternehmen für die Rücknahme bzw.

ordnungsgemäße Etikettierung gesetzt?

Wurde die Herstellung des gesetzesmäßigen Zustandes kontrolliert? Wenn nein, warum

nicht? Wenn ja, gab es weitere Beanstandungen?