5284/J XX.GP
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend Einhaltung von Bundesgesetzen durch Berghauptmann Hofrat Dipl.-Ing. Widor
Das Bergrecht in der derzeit geltenden Fassung schließt Gemeinden, Bürgerlnneninitiativen
und betroffene BürgerInnen weitgehend von einer Partizipation im Verfahren aus. Umso
wichtiger wäre es, daß die zuständige Bergbehörde ohne einseitige Parteinahme für bestimmte
Konzern - und Profitinteressen die Anliegen der Allgemeinheit, insbesondere den Schutz der
Gesundheit und der Umwelt, vertritt.
Diese Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit auf Basis geltender Gesetze scheint im
Lichte mancher Vollzugspraktiken der Bergbehörden gefährdet.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für wirtschaftliche
Angelegenheiten folgende schriftliche
ANFRAGE:
1. Hat Berghauptmann Dipl.-Ing. Widor im Verfahren betreffend die Untertagedeponie
Wolfsthal a) als Behördenvertreter oder b) als Gutachter oder c) in beiden Funktionen
agiert?
2. Halten Sie eine unparteiische behördliche Tätigkeit von Dipl.-Ing. Widor für
gewährleistet, falls er auch als Gutachter im Verfahren tätig war?
3. Können Sie ausschließen, daß Berghauptmann Dipl.-Ing. Widor versucht hat, Mitglieder
von Bürgerinitiativen gegen bestimmte Schotterabbauten an deren Arbeitsstelle zu
kontaktieren, um deren Engagement in einer Bürgerinitiative zu thematisieren?
4. Können Sie ausschließen, daß Dipl.-Ing. Widor Daten und Fakten, die ihm aus seiner
amtlichen Tätigkeit zugänglich wurden, im Rahmen von Telefonaten betreffend
Bürgerinitiativen - Aktivitäten benutzt hat?