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der Abgeordneten Dr. Nowotny

und Genossen

an den Bundesminister für Arbeit und Soziales

betreffend die Auswirkungen der Jahrtausendwende auf die EDV-Organisation des Bundes

Einer Studie der renommierten Consultingfirma Gartner Group zufolge werden durch die

bevorstehende Jahrtausendwende große Probleme in den EDV-Organisationen von

Unternehmungen entstehen. Ursache sind Fehlberechungen, die aus der bisher üblichen

Praxis der EDV-mäßigen Verarbeitung von Zeitangaben resultieren. Die bis jetzt vielfach

gebräuchliche zweistellige Datumseingabe bedeutet, daß es in diesen Fällen nicht möglich ist,

zwischen dem 20. und dem 21. Jahrhundert datenmäßig zu unterscheiden. Dies führt schon

jetzt, z.B. bei Leasingverträgen, die naturgemäß längerfristig angelegt sind und damit oftmals

über die Jahrtausendwende reichen, zu eklatanten Fehlern. Bis zum Jahr l999 wird die

Fehlerquote bei diversen Anwendungen auf 90% ansteigen, wenn keine rechtzeitigen

Gegenmaßnahmen getroffen werden. Nach Schätzungen amerikanischer EDV-Experten

werden entsprechende Gegenmaßnahmen bis zum Jahr 2000 weltweit einen Aufwand von bis

zu 600 Mrd US$ erfordern.

Laut Gartner Group kostet die erforderliche Bereinigung der betroffenen EDV-Systeme für

Unternehmungen mit rund 8.000 Programmen (was etwa großen öffentlichen Einrichtungen

entspricht) umgerechnet zwischen 30 und 40 Millionen S. Im Zusammenhang mit

notwendigen Adaptierungsarbeiten schätzt G artner einen zusätzlichen Beschäftigungseffekt

pro Unternehmung von 20 bis 30 hochqualifizierter Arbeitskräften.

Da diese Problem grundsätzlich jede computergestützte Datenverarbeitung be trifft und der

Bundesbereich einen der größten EDV-Anwender in Östereich darstellt, stellen die

unterfertigten Abgeordneten daher folgende

A n f r a g e:

1 . Wird die bevorstehende Jahrtausendwende Auswirkungen auf die im Bereich lhres

Ressorts installierte EDV Infrastruktur haben?

2. Gibt es bereits Schätzungen über die Kosten, die im Rahmen Ihres Ressorts aus

erforderlichen Anpassung der EDV-Verwaltung entstehen?

3. Wurden schon Schritte gesetzt, die im Zusammenhang mit den erforderlichen

Adaptierungs arbeiten stehen?

4. Sehen Sie Möglichkeiten, diesen erwartbaren Arbeitsaufwand im EDV-Bereich mit

einer Beschäftigungsinitiative für ältere EDV-Experten, die einer zunehmend

schwierigen Arbeitsmarktlage gegenüberstehen, zu verbinden?