563/J

 

ANFRAGE

 

 

 

der Abgeordneten Dr. Elisabeth Hlavac,

 

Genossinnen und Genossen

 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Konsumentenschutz betreffend Behandlungsdefizite bei Herzinfarkt-Patientinnen

 

 

Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie des BIONMED I-Programms der EU lieferte das erschreckende Ergebnis , daß Frauen im Vergleich zu Männern nach einem Herzinfarkt in nur 69 % eine optimale medizinische Betreuung, das heißt eine Trombolyse-Therapie, erhalten.  Die Autoren dieser Studie fuhren diesen Umstand auf die Tatsache zurück, daß der Herzinfarkt innerhalb der Ärzteschaft fälschlicherweise als "Männer-Krankheit" gilt.

Was die Trombolyse-Behandlung nach einem Infarkt anbelangt, so sollte diese am besten innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Auftreten der Infarktsyptome erfolgen.  Dann ist die Chance am größten, daß sich die verstopfte Herzkranzarterie wieder öffnet und der Herzmuskelschaden durch den aufgetretenen Sauerstoffmangel im Herzen möglichst gering bleibt.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit und Konsumentenschutz nachstehende

 

 

Anfrage:

 

1 .  Ist Ihnen die Studie des BIOMED I-Programms der EU bekannt?

 

2.     Welche konkreten Maßnahmen werden Sie angesichts des geschilderten Sachverhalts setzen, um die Bewußtseinslage der Ärzteschaft derart zu sensibilisieren, daß Frauen nach einem Herzinfarkt die gleiche medizinische Behandlung wie Männern zugute kommt?

 

3.     Welche weiteren Maßnahmen in Hinblick auf diesen Sachverhalt erachten Sie als sinnvoll und notwendig?