5702/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten G. Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Absetzbarkeit von Schmiergeldzahlungen
Seit 1.1.1999 sind Schmiergeldzahlungen im Rahmen von Exportgeschäften auch für
österreichische Firmen nicht mehr steuerlich absetzbar. Seit Jahren wurde diese Reform von
der OECD eingefordert - von der Bundesregierung jedoch nicht verwirklicht.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Finanzminister
folgende
ANFRAGE:
1. Seit wann bestand in Österreich eine steuerliche Absetzbarkeit von Schmiergeldzahlungen
im Rahmen von Exportgeschäften?
2. Wann wurde erstmals von der OECD eine Abstellung dieser Praxis angeregt? Wann, mit
welchem Wortlaut?
3. Wie lautete die Reaktion Österreichs?
4. Welche weiteren Appelle mit welchem konkreten Datum und welchem Wortlaut wurden
von der OECD bzw. anderen internationalen Organisationen oder österreichischen
Stellen in dieser Angelegenheit übermittelt?
5. Aus welchen konkreten Gründen wurde viele Jahre hindurch ein Abstellen dieser Praxis
verweigert? Gab es in dieser Hinsicht Interventionen? Wenn ja, wann, von wem und mit
welchem Wortlaut?
6. Welche Aktenvermerke liegen im Finanzministerium in dieser Causa mit welchem
konkreten Wortinhalt vor?
7. Wieviele Ansuchen österreichischer Firmen lagen in dieser Hinsicht auf steuerliche
Absetzbarkeit von Schmiergeldzahlungen im Rahmen von Exportgeschäften jeweils in
den Jahren 1990 bis 1998 vor?
8. Um welche Gesamtsummen handelte es sich dabei jeweils?
9. In wievielen dieser Fälle wurde die Absetzbarkeit akzeptiert?
10. Um welche Gesamtsummen an Steuerersparnis handelte es sich dabei jeweils?