5748/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Maria Rauch - Kallat

und Kollegen

 

an den Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz

 

betreffend die AKWs Mochovce und Temelin

 

Nachdem die Mochovcekommission den internationalen Experten unter

österreichischer Koordination ausschnittweise einen Einblick in die Lage des

AKW geben konnte, der sehr besorgniserregend war, soll nun im kommenden

Jahr der zweite Block des Kraftwerks in Betrieb genommen werden.

 

                Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1.     Welche konkreten Schritte haben Sie gesetzt, um den Ergebnissen und

        Anregungen des von Österreich koordinierten internationalen

        Expertenteams zur Beurteilung der Sicherheit von Mochovce/Block 1

        gerecht zu werden?

 

2.     Welche Maßnahmen wurden gesetzt beziehungsweise sind geplant, um

        die den zuständigen Fachleuten des internationalen Expertenteams bislang

        vorenthaltenen Unterlagen zur Sicherheit von Mochovce (insbesonders

        Bereiche wie Druckbehälter und Bubbler Condenser) zugänglich zu

        machen?

 

3.     Die Nachbearbeitung der oben genannten Untersuchung von Mochovce

        ergab erhebliche Sicherheitsdefizite im Bereich der seismischen

        Nachrüstung des AKW Mochovce.

        Welche Maßnahmen wurden gesetzt beziehungsweise sind geplant, um

        den erforderlichen Schutz der österreichischen Bevölkerung zu

        garantieren? Wurden Schritte unternommen, um die Weiterleitung der

        entsprechenden slowakischen Unterlagen an die österreichischen Experten

        zu erreichen?

 

4.     Der Bericht des internationalen Expertenteams läßt auf erhebliche

        Schwächen der slowakischen Atomaufsichtsbehörde (UJD) schließen.

        Nach dem derzeit gültigen Völkerrecht ist für die Sicherheit eines

        Atomkraftwerkes ausschließlich die jeweilige nationale

        Atomaufsichtsbehörde zuständig (nicht wie irrtümlich oft angenommen,

        die IAEO).

        Welche Schritte wurden österreichischerseits gesetzt beziehungsweise

        sind geplant, um hier eine Verbesserung der kritischen Situation zu

        erreichen?

5.     Welche unterstützenden Maßnahmen (wie zum Beispiel

        Wirtschaftlichkeitsvergleiche zu Altemativtechnologien und

        Sicherheitsanalysen) wurden/werden den in die tschechischen

        Temelinkommission entsandten österreichischen Experten gewährt?

 

6.     Welche Maßnahmen zur Erleichterung des Phase - out von Temelin werden

        der tschechischen Regierung österreichischerseits vorgeschlagen

        (Energieeffizienz - und Sparmaßnahmen, Nachrüstung und Bau

        nichtnuklearer Kraftwerke)?