5757/J XX.GP
der Abgeordneten Maria Rauch - Kallat
und Kollegen
an die Bundesministerin flir Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz
betreffend den Weiterbau des Atomkraftwerks K2/R4
Im November 1998 hat erstmals ein internationales Hearing über den Weiterbau
des Atomkraftwerks K2R4 (NPP Khmelnitsky 2 /Rivne 4) im österreichischen
Parlament stattgefunden. Dabei hat sich herausgestellt, daß eine grundlegende
Reform des ukrainischen Energiewesens dringend nötig ist.
Anläßlich des Hearings wurde von ukrainischer Seite bekanntgegeben, daß für
den von ukrainischen Kraftwerken gelieferten elektrischen Strom lediglich 4,5
Prozent an Cash zurückfließen. Eine bis vor kurzem übliche zusätzliche
Vergütung von rund 50 Prozent in Barter entfällt derzeit vollständig.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie ist der derzeitige Verfahrensstand bezüglich all fälliger EURATOM-
Anleihen für das K2/R4 Projekt?
2. Haben Sie mit den Entscheidungsträgern persönlich Kontakt
aufgenommen, um allfällige Bedenken im Sinne der österreichischen
Bevölkerung vorzutragen? Wenn ja, welche konkreten Ergebnisse wurden
erzielt?
3. Haben Sie insbesondere mit der neuen deutschen Regierung Kontakt
aufgenommen? Wenn ja, welche gemeinsamen Initiativen, die dem
schrittweisen Ausstieg aus der Atomkraft dienen, wurden geplant?
4. Haben Sie sonstige Initiativen gegen den Weiterbau von K2/R4 gesetzt
und wenn ja, welche?
5. Planen Sie weitere Initiativen gegen den Weiterbau von K2/R4 und wenn
ja, welche?
6. In welcher Weise fördert Österreich die Implementierung eines besseren
Ratingsystems in der Ukraine angesichts der Tatsache, daß das eine
Grundvoraussetzung für die Reform des Energiewesens darstellt?
7. Inwiefern unterstützt Österreich die Einführung von Effizienzmaßnahmen
sowohl produktions - wie auch verbraucherseitig?
8. Durch welche Maßnahmen wird der Ukraine bei der Renovierung und
Effizienzsteigerung von Fossilkraftwerken geholfen?
9. Inwieweit ist Österreich an der Verbesserung und Implementierung von
Technologien zur Verbrennung der minderwertigen ukrainischen
Kohleressourcen (Lingith) beteiligt?