6134/J XX.GP
A N F R A G E
der Abgeordneten Edith Haller und Kollegen
an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales
betreffend Vollzugs der Osterweiterung am Arbeitsmarkt der Transporteure.
In den letzten eineinhalb Jahren sind österreichische Transportunternehmen immer mehr dazu
übergegangen, aus wirtschaftlichen Erwägungen, Fahrer aus den MOEL - Staaten für
innereuropäische Transporte ohne Arbeitsbewilligung im Rahmen des sechsmonatlichen
Schengen - Visums einzustellen.
Bereits vor einem Jahr ist die Anfragestellerin mit diesem Problem, das ja ein europäisches
ist, bei Ihnen vorstellig geworden.
In der Zwischenzeit hatte Österreich den EU - Vorsitz inne und Sie die Möglichkeit diese
Problematik EU weit zur Sprache zu bringen. Die Hoffnung, daß sich auf innereuropäischer
Ebene eine Regelung abzeichnet ist derzeit aber nicht gegeben.
Daher richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Arbeit,
Gesundheit und Soziales folgende
A n f r a g e:
1. Seit wann ist Ihnen die Tatsache, daß österreichische Transportunternehmen immer
mehr dazu übergegangen sind, aus wirtschaftlichen Erwägungen, Fahrer aus den
MOEL - Staaten für innereuropäische Transporte ohne Arbeitsbewilligung im Rahmen
des sechsmonatlichen Schengen - Visums einzustellen genau bekannt?
2. In welcher Größenordnung bewegt sich diese Problematik in Österreich?
3. Wieviele Arbeitsplätze wurden dadurch in Österreich vernichtet?
4. Wurde beim Innsbrucker Treffen der Sozialminister der EU diese Problematik
andiskutiert?
a) Wenn ja, von wem und wie waren die einzelnen Stellungnahmen und
Vorschläge der jeweiligen Sozialminister?
b) Wenn nein, warum nicht?
5. Welche Auswirkung hat die Praxis der österreichischen Transportunternehmen auf die
Lohnkosten, Steuereinnahmen, sowie Sozialabgaben und die Abwanderung der
Betriebe für Österreich?
6. Sind dadurch Auswirkungen auf das Lohnniveau der österreichischen Fahrer
entstanden?
7. Ist Ihnen bekannt, daß es für Mittel - und Kleinunternehmen sehr schwer ist, Schengen -
Visa für MOEL - Fahrer zu bekommen und sich die Wettbewerbsverzerrung bereits auf
den Tonnenpreis pro Kilometer ausgewirkt hat?
8. Was werden Sie unternehmen, um diese Problematik in Österreich zu lösen?
9. Werden Sie sich im Sozialministerrat der Europäischen Union dafür einsetzen, daß es
zu einer europäischen Lösung dieses Problems kommt?
Wenn ja, wann werden Sie dies tun und welche Vorschläge werden Sie einbringen?