6139/J XX.GP
A N F R A G E
der Abgeordneten Schuster, Ellmauer und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz
betreffend Anti - Atom - Politik Österreichs in Bezug auf Temelin
In wenigen Wochen soll in Tschechien die endgültige Entscheidung über eine
Fertigstellung des Kernkraftwerkes Temelin fallen. Bei einer der letzten Sitzungen des
tschechischen Ministerrates am 23. März 1999 wurde diese Entscheidung vertagt, weil
Informationen ausständig waren. Es wurden der tschechische Umwelt - sowie der
tschechische Industrieminister beauftragt, je eine Studie über ein Szenario „ohne“
beziehungsweise „mit Temelin“ zu erarbeiten.
Am 30. 04. 1999 sollen diese Studien der tschechischen Regierung übergeben werden und
voraussichtlich wird noch im Mai 1999 die Entscheidung über die Fertigstellung
Temelins fallen. Das bedeutet also einen Zeitgewinn von einigen Wochen bis zu einer
endgültigen Entscheidung über die Zukunft des Kernkraftwerks Temelin.
Daher richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten und Verbraucherschutz folgende
Anfrage:
1) Wie werden Sie diesen „Zeitgewinn“ bis zu einer endgültigen Entscheidung über das
Kernkraftwerk Temelin nützen?
2) Welche Alternativen haben Sie der tschechischen Regierung zu einem Fertigbau
Temelins vorgeschlagen?
3) Wie war die Reaktion der tschechischen Regierung auf Ihre Alternativ - Vorschläge?
4) Welche konkreten Hilfestellungen bei einer allfälligen Umstrukturierung der
tschechischen E - Wirtschaft haben Sie unseren Nachbarn angeboten?
5) Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es zur Mithilfe bei der Umsetzung von
Atom - Ausstiegskonzepten in Tschechien?
6) Welche Studien wurden von österreichischer Seite beigetragen, um eine
Entscheidungsfindung der Tschechen über Temelin zu erleichtern?
7) Welche Ergebnisse haben Ihre Bemühungen um einen Baustop Temelins bisher
gebracht?