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der Abg. Böhacker,
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Einführung der EU-Reisepässe
Mit 1 .Jänner 1 996 wurden in Österreich die kleineren, roten mit einer
fälschungssicheren Lesezone bestückten EU-Reisepässe eingeführt.
Die Stückkosten sollen weit höher liegen als in Deutschland. Die Österreicher
müßten derzeit pauschal 320 Schilling für einen neuen Paß zahlen. Mit lnkrafttreten
der Novelle der Abgabenverordnung werde ein neuer Paß dann sogar 360 Schilling
kosten. Der deutsche Paß koste im Vergleich hingegen 212 Schilling, für
Staatsbürger bis zum 26. Lebensjahr und einer fünfjährigen Gültigkeitsdauer gar nur
106 Schilling. Es sei nicht anzunehmen, daß die deutschen Pässe nicht den von der
EU geforderten Sicherheitskriterien entsprechen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
Finanzen die nachstehende
Anfrage
1 . Welches Unternehmen hat den Auftrag der Paß-Druckmaschinen bekommen?
2. Wurde eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt?
3. Wieviele Druckmaschinen wurden und werden in welchem Zeitraum
angeschafft?
4. lst es richtig, daß 1 80 Paßautomaten angeschafft wurden?
5. Wenn ja, erachten Sie eine derartige Vielzahl für notwendig?
6. Wie lautet die Begründung für diese Vielzahl an Automaten in Österreich,
während Deutschland mit einer Ausgabemaschine das Auslangen findet?
7. Teilen Sie nicht die Meinung, daß 1 Paßdruckgerät pro Bundesland ausreichend
wäre?
8. Welche Einsparung wäre hier möglich?
9. Wie hoch waren die Kosten pro Maschine?
1 0. lst lhnen das Angebot der Firma lDO-System Engel KG bekannt?
1 1 . Wenn ja, warum kam dieses nicht zum Zug trotz angeblich wesentlich
günstigeren Konditionen?
12. Welche Einsparungen wären bei Vergabe diese Auftrages an die Engel KG
möglich?
1 3. Wie erklären sich die hohen Paßkosten in Österreich im Vergleich zu
Deutschland?
1 4. Entsprechen aus lhrer Sicht die deutschen Pässe den Sicherheitsansprüchen
der EU?
1 5. Sind lhnen die BRD-Paßkosten bekannt?
1 6. Welches Unternehmen wurde mit der Herstellung der Paßhefte beauftragt?
1 7. Wurde eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt?
1 8. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
1 9. Gab es Anbote durch private Bewerber?
20. Wenn ja, mit welchem Ergebnis wurden diese abgelehnt?
21 . Wieviel Einsparung wäre durch Berücksichtigung eines Privatunternehmens
möglich?
22. Teilen Sie die Meinung, daß die Vergabe des Auftrages für die Paßhefte an die
österr. Staatsdruckerei eine "stille Subvention'' darstellt?
23. Wenn nein, warum nicht?