6353/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und Genossen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Abgaben - und Steuerflucht österreichischer Unternehmer
Nicht die offenen Grenzen nach dem EU - Beitritt, sondern der Versuch den gesetzlichen
Abgabepflichten zu entgehen, führt dazu, daß immer mehr Autos (von Österreichern) mit
bayrischen Nummernschildern auf Westösterreichs Straßen zu sehen sind.
Nach Presseberichten und Informationen der Bundeswirtschaftskammer gründen
beispielsweise Firmen im grenznahem Raum eine ,,Scheinfirma“ in Deutschland und melden
dort auch ihre Privat - Pkw‘s an. Die Erklärung ist einfach: Dies wird gemacht, um Steuern
bzw. Abgaben zu sparen. Damit fällt die Normverbrauchsabgabe (NOVA), die bei
Neuwagenkauf in Österreich bis zu 16 Prozent des Verkaufspreises ausmacht, weg. Darüber
hinaus beträgt in Österreich die Umsatzsteuer, die beim Kauf eines Pkw anfällt, 20 Prozent (in
Deutschland sind es nur 16 Prozent). Nach Presseberichten würde dies aus Personalmangel
durch die Finanzbehörden bzw. Zollbehörden zur Zeit nicht kontrolliert.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen
nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen dieser geschilderte Sachverhalt bekannt?
2. Wie hoch
schätzen Sie den Einnahmenausfall?
3. Welche Kontrollmaßnahmen wurden durch die Finanzbehörden bzw. Zollbehörden
bislang durchgeführt?
4. Wieviele Strafverfahren wurden bislang eingeleitet bzw. durchgeführt?
5. Welche Maßnahmen werden Sie in Zukunft setzen, um diese beschriebene Abgaben -
und Steuerflucht österreichischer Unternehmer zu unterbinden?