641/J

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Barmüller

unterstützt durch weitere Abgeordnete

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend "die wirtschaftliche und fachliche Bedeutung qualifizierter Arbeitskräfte bei der Umsetzung einer zeitgemäßen nachhaltigen Abfallwirtschaft"

 

Im Bereich der Abfall- und Abwasserbewirtschaftung gibt es seit 1992 den Lehrberuf des Entsorgungs- und Recyclingtechnikers, der sowohl mittels einer dreijährigen Lehre als auch durch ein 18-monatiges Umschulungsprogramm erlernt werden kann.  Die Ausbildung umfaßt die Fachgebiete Kompostierung, Problemstoffunterscheidung, Abwasserbehandlung, eine Schlüsselprüfung für den kommunalen Bereich und die Ausbildung zum Abfallbeauftragten.  Entgegen der wachsenden Bedeutung der Abfallwirtschaft und auch entgegen der Information für Arbeitsuchende, sich in diesem "Zukunftsberuf ausbilden zu lassen, scheint ein tatsächliches Arbeitsange­bot für ausgebildete "Entsorgungs- und Recyclingtechniker" kaum vorhanden zu sein.  Auch sind nicht alle Stellen des Arbeitsmarktservice über dieses Berufsbild informiert.  Gerade im Hinblick auf Fachkräfte, die sich für diesen Beruf umschulen ließen, ergeben sich daraus grundlegende existentielle Probleme.  Weiters fallen durch die Ausbildung hohe Kosten für die öffentliche Hand an, die offensichtlich weder in zielgerichteter Form für die einschlägigen Unternehmen noch für die Ausgebildeten zu verantworten sind.

 

Aus diesem Grund richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister, für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende schriftliche Anfrage:

 

 

 

Anfrage

 

1.       Glauben Sie, daß der Fachberuf des Entsorgungs- und Recyclingtechnikers den Anforderungen eines heute im abfallwirtschaftlichen Bereich tätigen Unternehmens entspricht?

 

2.       Wie sehen die konkreten Tätigkeiten dieser Fachkräfte in den erwähnten Unternehmen aus?

 

 

3.       Welche Auswirkungen hat die Deponieverordnung BGBl.  Nr. 16411996 auf Ausbildung und Zukunftschancen für den "Entsorgungs- und Recycling­techniker"?

 

 

4.       Sind andere spezifische Ausbildungen im Umweltbereich, z.B. die des Klärwärters,

- sinnvolle Ergänzungen

- konkurrierende Ausbildungen

- oder notwendige zusätzliche Qualifikation

zu diesem Fachberuf?

 

 

5.       Sind Ihrer Meinung nach die Kosten, weiche etwa durch die Umschulung eines Facharbeiters zum Entsorgungs- und Recyclingtechniker entstehen, in volkswirtschaftlicher Hinsicht gerechtfertigt?

 

 

6.       Gibt es von Ihrer Seite Initiativen, Arbeitsplätze für diese Fachkräfte im Umweltbereich zu schaffen? 

          Wenn ja, seit wann und mit welchem konkreten Ergebnis?