6516/J XX.GP
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Firlinger und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend Umfahrung Wolkersdorf bei Groß - Ebersdorf im Weinviertel
Obwohl es seitens der Anrainer und betroffener Bürger aus Groß - Ebersdorf mehrfach Proteste wegen
der verordneten Trassenführung der Umfahrung Wolkersdorf im Bereich des Gemeindegebietes von
Groß - Ebersdorf gab, wurde die Trassenführung trotzdem westlich des Ortsgebietes projektiert und
auch zu bauen begonnen.
Die betroffenen Anrainer wehrten sich mit Erfolg gegen die geplante Trassenführung und setzten im
Wege einer Verfassungsklage einen Baustop durch. Aufgrund dieser Fehlplanung und im Zuge des
bisherigen Verfahrens, bei welchem sämtliche Einwände der betroffenen Bürger sowohl vom
niederösterreichischen Landeshauptmann als auch seitens des Bundesministeriums ignoriert wurden,
entstand Bund und Land Niederösterreich, sowie für betroffene Baufirmen erheblicher finanzieller
Schaden. In diesem Zusammenhang sollen dem Vernehmen nach auch drei Subunternehmer von
Baufirmen in Konkurs oder Ausgleich gegangen sein.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage
1. Welche Gründe waren maßgeblich, daß die Trassenführung der Umfahrung Wolkersdorf westlich
von Groß - Ebersdorf angelegt und nicht auf die Bürger - und Anrainerproteste Rücksicht
genommen wurde und daher östlich projektiert wurde?
2. Gab es im Zusammenhang mit der vorzeitig in Angriff genommenen Trassenführung eine
Weisung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten ? Wenn nein, ist Ihnen eine
diesbezügliche Weisung des niederösterreichischen Landeshauptmannes bekannt?
3. In welcher Höhe belaufen sich die für den Bund entstandenen Schäden aufgrund des vom
Verfassungsgerichtshofs verhängten Baustops?
4. Ist es richtig, daß aufgrund des derzeitigen Baustops einige der am Projekt beteiligten Baufirmen
in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten sind? Stimmt es, daß die aufgezeigte
Fehlplanung zu einem wirtschaftlichen Zusammenbruch von drei Subunternehmen geführt hat?
5. Wurden seitens der betroffenen Bürger und Anrainer von Groß - Ebersdorf Versuche
unternommen, um Ihnen Ihre Anliegen vorzutragen? Wenn ja, was wurde von Ihrer Seite
zugesagt?
6. Können Sie ausschließen, daß spezielle Grundstückseigentümerinteressen maßgeblichen Einfluß
an der westlich verlaufenden Trassenführung gehabt haben?
7. Wieviel wurde bisher insgesamt an Grundstücksablösen bezahlt?
8. An welchen Liegenschaftseigentümer wurden die Ablösen bezahlt und in welcher Höhe belief
sich der durchschnittliche Preis dieser Ablösen je Quadratmeter?
9. kurzum Herr Wirtschaftsminister, wie wird in dieser Causa Ihre weitere Vorgangsweise sein und
welche Lehren gedenken Sie aus diesen Vorkommnissen für die Zukunft zu ziehen?