6597/J XX.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Kier, Barmüller Partnerinnen und Partner

an den Bundesminister für Inneres

 

betreffend dienstrechtliche Bestimmungen bei der Durchführung von Abschiebungen

 

Die Durchführung von Abschiebungen von Ausländerinnen und Ausländern auf dem

Luftweg erfolgt unter Begleitung von Beamtinnen und Beamten des Bundes -

ministeriums für Inneres. Im Zuge der Berichterstattung rund um die Abschiebung

von Marcus Omofuma konnte man von den außergewöhnlichen Belastungen

erfahren, denen die Bediensteten bei der „Bewachung“ der abzuschiebenden

Personen ausgesetzt sind.

 

Unklar hingegen ist, in welcher Form den Beamtinnen und Beamten dieser spezielle

Einsatz abgegolten wird. Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende

 

 

ANFRAGE

 

an den Bundesminister für Inneres:

 

1. Aus welchem Grund werden Abschiebungen auf dem Luftweg in der Regel

   einzeln durchgeführt? Warum wartet man mit der Abschiebung nicht, bis mehrere

   Personen mit der selben oder ähnlichen Destination abgeschoben werden

   müssen?

 

2. Gelten die Abschiebungen für die begleitenden Beamten als Dienstreise?

 

3. Werden die dafür notwendigen Taggelder einzeln berechnet oder erhalten die

    Beamten einen Pauschalbetrag?

 

4. Nach welchen Kriterien werden Übernachtungen refundiert? Gibt es Obergrenzen

    betreffend die Hotelkategorie?

 

5. Erhalten für Abschiebungen eingesetzte Beamte Zulagen für die Zeit der

    Durchführung? Wenn ja, welche und in welcher Höhe?

 

6. Fliegen Beamte nach der „Begleitung“ des Abzuschiebenden sofort zurück oder

    verbringen sie in der Regel einen oder mehrere Tage im Zielland, weil z.B. der

    nächste Flug nach Osterreich erst einige Tage später angesetzt ist?

 

7. Werden allfällig auszuzahlende Kostenersätze auch dann gewährt, wenn

    gravierende Dienstpflichtverletzungen wie im Fall Omofuma vorliegen?

 

8. Werden Abschiebungen künftig mit eigenen Charterflügen durchgeführt? Wenn

    ja, warum?

 

9. Welche Veranlassungen werden Sie treffen, daß künftig alle Abschiebungen auf

    dem Luftweg menschenrechtskonform durchgeführt werden können?